Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
38. Heft.1958
Seite: 190
(PDF, 66 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1958/0192
Und wieder vergeht fast ein Jahrhundert, bevor uns Bruderschaftsurkunden
erneut begegnen. Sie sind die letzten Urkunden dieser Art,
welche das Generallandesarchiv besitzt. Die Urkunde vom 24. September
1755 — Pergament Original, das Siegel ist abgefallen — ist
ein Breve des Papstes Benedikt XIV., in welchem er der Sakramentsbruderschaft
zu Baden einen Ablaß verleiht (GLA. 37/20). Diese Verleihung
wird dann durch Eintrag in das päpstliche Breve durch Franz
Christoph, Bischof zu Speyer, unterm 9. Dezember 1755 bestätigt und
dabei bestimmt, daß der vom Papst Alexander XIV. erteilte Ablaß
am Sonntag in der Fronleichnamsoktav und an den Sonntagen nach
den Quatembern gefeiert werden soll.

Vom gleichen Tag datiert ist eine weitere Bruderschaftsurkunde
des Speyerer Bischofs, in welcher er die Statuten der Erzbruderschaft
des allerheiligsten Sakraments in der Stifts- und Pfarrkirche zu Baden
bestätigt. Hier ist nun bemerkenswert, daß nach einer Pause von
rund zweieinhalb Jahrhunderten wieder von einer Bruderschaft ,,der
Stifts- und Pfarrkirche zu Baden" die Rede ist. Haben sich die Dinge
in Baden-Baden erneut gewandelt? Die Urkunde stammt, wie gesagt,
aus dem Jahre 1755 — nur noch sechzehn Jahre werden es sein, bis
man 1771 schreiben wird, das Jahr, in welchem der letzte der bern-
hardinischen, der katholischen Zähringer, die Welt verlassen wird:
Markgraf August Georg. Auch für die Baden-Badener Jesuiten sollte
bald die Stunde ihres Abschieds schlagen, da der Papst ihren Orden
im Jahre 1773 aufhob.

Mit den drei Urkunden von 1755 endet das Urkundenmaterial,
das im Generallandesarchiv in neuester Zeit hierzu ausgegraben
wurde. Das kann und soll aber nicht heißen, daß nicht vielleicht bei
weiterem Forschen noch weitere Dokumente sich finden lassen. Zudem
ist es durchaus möglich, daß in Urkunden und in Akten, die aus
anderen Zusammenhängen stammen, noch da und dort Hinweise auf
Baden-Badener Bruderschaften entdeckt werden könnten. Sehr viel
Neues werden sie im Ganzen kaum erbringen; doch wären sie selbstverständlich
eine wertvolle Bereicherung und vielleicht auch Beweismaterial
für manches, was in dieser Untersuchung nur als möglich
oder wahrscheinlich geschlossen werden konnte.

190


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1958/0192