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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
38. Heft.1958
Seite: 196
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lehen, baute seit 1441 Wilhelme von Scherzheim als Nachfolger
seines Vaters gegen 4 bzw. 5 V. Korn. 1447 Brandis (Brantz) Jeckel.

Aus dem Lehenbrief von Hackers Heinrich und seinem Sohne Hans 1459: Ist
dem Kloster von früheren Lehen (Hubhof und Kirchenlehen) 61 V. Korn schuldig
geblieben. Soll an solchen Ausständen alle Jahre zu seiner Gülte 5 V. Korn geben.
Versetzt zum Unterpfand das Haus zu Sch. und 2 Jüch Felds. Dazu verspricht er,
jährlich 4 Jüch aus dem Lehen mit Korn und Weizen einzufahren und die Früchte
zu legen in des Klosters Namen an einen Stock mit Urkunde und dann dreschen
und daraus die 10 V. Korn entrichten (K 1326).

Von dem kleinsten Lehen, dem Mallengut — 13 Jüch Feld und
einem Äckerlein—, dessen weitaus größerer Teil im Muckenschopfer
Banne lag und daselbst ein besonderes Lehen bildete, gab Claus
Schmit von Sch. Jahrs 2 V. Korn, 1 V. Hafer zur Gülte sowie 6
und ein Huhn zu Zins 1437 (K 1326).

Verhältnismäßig spät faßte die Abtei festen Fuß zu Muckenschopf
. Es geschah 1273 durch Kauf der Güter Conrads von
Stollenberg und seiner ehelichen Wirtin Geryn, Herrn Albrechts
Tochter, des Terandes von Staufenberg, um 21 Mark Silbers Straßb.
Gewichts, nämlich des Hofes, „deme man sprichet Muckenschopf
" — erste Erwähnung des Ortes — mit 13 Juchart, liegen
an einer Furche, zu End derselben 2 Mannsmatten (Mannsmahden) ...
und des Mittelnhofes, „der do heisset Nuwelende" mit
4 Juchart an einer Furche, insgesamt 49 Juchart Feld und 7 Mannsmatten7
). Als Gutsnachbarn erscheinen Herr Wernher, der pfaffe,
von Schauenburg, über der Gasse Terandez Hofs), des Schusselers
Gut und Bechtoldes Campfes Gut zu Hirsahe (U. A. 37/165. Kopie
K 1328). 1288 überließ Magister Johannes Zehe, Kanonikus der

7) Muckensdiopf tritt als Hofname nicht mehr auf. Nun spricht Beinert S. 114 vom Alten und
Jungen Muckenschopf (nicht Alten und Neuen M.). Hier ist dem nicht ortskundigen Verfasser ein
Irrtum unterlaufen. Bei der angeführten Beschreibung von Grundstücken und Wohnstätten der Pfarrkirche
St. Johannes des Täufers und Adolfs, des Bischofs, zu Bischofsheim im Banne des eingegangenen
Dörfleins Quergen südlich der Rench 1484 ist wohl zu lesen:

„Item 1 acker zihet uf die Werehag und uf den Jungen Muckenschopf neben dem alten Muckenschopf
und dem jungen Muckenschopf." Aber: „Item ein Hofstatt zihet uf Muckenschopfs
h u ß" (U. A. 28'57).

Muckenschopf ist hier Personennamen, vermutlich Vater und Sohn. Der Hof Muckenschopf
Conrads von Stollenberg, eine halbe Stunde nördlich der Rench, war zu einem Dörflein angewachsen
und zählte 1492 bereits 10 Herdstätten und 11 Bauern.

Nuwelende zwischen Renchenloch und Muckenschopf blieb ein Hof. „Item Heintzmann von M.
gibt 1 p ^ von dem Hofe zu Nuwelende" (1454). Gewann: „Im Neuläng" 1686. N u 1 e n d e aber war
bischöflich-strafiburgisches Lehen 1336 (Beinert S. 17) auf Gemarkung Freistett. Kaufprotokoll 1656:
„Im großen Neülend im Banne Freistett." Nugelendt im Freistetter Waldbrief des Maiwaldes 1531
(Beinert S. 94).

8) Von diesem Staufenberger Hofe ist wohl bei Beinert S. 58 die Rede. Aber die Herren von
Lichtenberg hatten zu Muckenschopf außer dem Strietwald keinen Grundbesitz, übrigens zeigt auch
das Siegel Conrads von Stollenberg den Staufenberger Kelch.

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