Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
38. Heft.1958
Seite: 251
(PDF, 66 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1958/0253
als ihre Oberen anzuerkennen. Im Elsaß begegnen wir franziskanischen Niederlassungen
in Hagenau, auf dem Liebfrauenberg und in Ensisheim. Wechselvoll war
das Geschick des 1222 gegründeten und 1789 aufgehobenen Konventualenklosters
zu Hagenau. Dem Bericht ist eine Liste der letzten Minoriten beigegeben. In
Hagenau bestand nur wenige Jahre ein Klarissenkloster. Nach Besprechung der
Hagenauer Beginenhäuser, die sich der Franziskanerregel angeschlossen hatten,
und des Konventualenhospizes auf dem Liebfrauenberg lassen wir uns unterrichten
über das Schicksal des 1620 gegründeten und 1792 aufgehobenen Terziarinnen-
klosters zu Ensisheim mit einer Liste der Schwestern bei Aufhebung des Klosters.

Es wäre wünschenswert, daß diese kurze Ubersicht manchen Leser veranlaßte,
sich das verdienstvolle V/erk zu beschaffen und das Auf und Ab der beschriebenen
Klöster zu betrachten.

Im Freiburger Diözesan-Archiv 1955 brachte Medard Barth
außer der Arbeit ,,St. Fridolin und sein Kult im alemannischen Raum" auf Anregung
und mit Unterstützung des Herrn Professors Dr. J. Rest aus Münchweier
den Aufsatz „Der hl. Märtyrer Landelin von Ettenheimmünster, sein Kult in
Baden und Elsaß", gewidmet dem Herrn Professor.

Von dem verstorbenen Historiker Josef Clauss und dem verstorbenen Stadtpfarrer
von Donaueschingen, Heinrich Feurstein, wurde der hl. Landelin von
Ettenheimmünster als geschichtliche Persönlichkeit abgelehnt und eine Verwechslung
mit dem belgischen Abt St. Landelin angenommen.

Fest steht, daß Landelin als Märtyrer starb und die Kirche zu Münchweier sein
Grab birgt, was durch den Visitationsbericht von 1699, ein Landelinusbüchlein von
1682, ein Wallfahrtsbüchlein von 1621, ein Wallfahrtsbild aus dem späten 15. Jahrhundert
bezeugt wird. Eine Ablaßurkunde wurde 1336 in Avignon für die Kirche
zu Münchweier, fundata in honore sancti Landelini, von einem Erzbischof und
13 Bischöfen ausgestellt. Kaiendarien von 1175, aus dem 11. Jahrhundert und etwa
aus dem Jahre 1000 vermerken unseren Heiligen als Märtyrer, ebenso alle liturgischen
Zeugnisse der Straßburger Diözese, wobei noch seine Bevorzugung gegenüber
elsässischen Heiligen festzustellen ist. Was den belgischen Abt gleichen
Namens anbelangt, so ist dieser Bekenner, unser Heiliger aber Märtyrer. Wie sehr
das Grab Landelins in Ehren stand, erhellt schon daraus, daß der Straßburger
Bischof Widegern um 728 eine Kirche darüber errichtete und ein Klösterlein daneben
erbaute. Bischof Heddo führte dann um 763 talaufwärts, im heutigen Ettenheimmünster
, einen größeren Klosterbau auf.

Professor Dr. Rest, dem als Sohn Münchweiers die Ablehnung Landelins durch
schlecht beratene Kritiker sehr naheging, hat im „Ettenheimer Heimatboten" vom
22. September 1956 über die Wallfahrten nach Ettenheimmünster in früheren Jahrhunderten
berichtet. Sieben Wallfahrtsbüchlein besitzt die Freiburger Universitäts-
Bibliothek, zwei davon in Fotokopien.

Schwarz wald, Bergland am Oberrhein, Aufnahmen von Toni Schneiders
und anderen Lichtbildnern, Text von Ekkehard Liehl und Robert Feger. Jan
Thorbecke Verlag, Lindau und Konstanz, 1957. Davon auch eine englische und
französische Ausgabe.

Die Lichtbildner führen uns durch das Waldgebirge über der Weinstraße, Hof-
bauernland zwischen Kinzig und Feldberg, Hochschwarzwald, Breisgau und Mark-
gräflerland, Baar und Hochrhein, indem sie eine sorgfältige Auswahl des Schönsten
und Typischen getroffen haben. Eine treffliche Einleitung gibt Aufschluß über
die geologischen und klimatischen Verhältnisse, die Arbeit des Schwarzwälders
und sein Haus, die Besiedlung des Waldes, die Herrschaft des Erzhauses Österreich
auf dem Wald, die Schwarzwälder Trachten und Volksbräuche, die Sprache

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