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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
39. Heft.1959
Seite: 4
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klugen Überlegungen entsprang, gab man viel. Sein „Blättle", das eine Brücke
zwischen Offenburg und der Welt gewesen ist, war ihm ans Herz gewachsen.
Es ergriff die Leser sehr, als der vom Tode Gezeichnete ihnen wenige Tage
vor seinem Heimgang in seinem letzten Artikel „Ein Blatt fällt" schweren
Herzens vom Ende seiner Arbeit Mitteilung machen mußte und von ihnen
Abschied nahm.

In der Herausgabe des Wochenblatts erschöpfte sich jedoch Franz Hubers
Arbeit bei weitem nicht. Er hinterließ auch wertvolle größere Arbeiten. Die
Revolutionsjahre 1848/49 beschäftigten ihn sehr. Im Adreßbuch 1925 veröffentlichte
er die Verteidigungsrede des Offenburger Bürgermeisters Gustav
Ree. Die Versammlung der entschiedenen Verfassungsfreunde, die am 12. September
1847 in Offenburg stattfand, fand eine sehr lesenswerte Darstellung
in seinem Büchlein „Der 47 er Ruf aus Offenburg", zu dem Alb. Kuntzemüller
ein Geleitwort schrieb. Hier sprach Huber, der überzeugte Demokrat, einen
Satz aus, der gerade heute besondere Geltung hat: „Der demokratische Staat
muß mehr haben als die Formen einer demokratischen Verfassung. In dem
demokratischen Staat muß wirklich auch demokratisches Leben herrschen."
Er ist es auch gewesen, der den Unterzeichneten zur Arbeit über die Offenburger
Vorgänge in den Revolutionsjähren 1848/49 angeregt hat. Er hat das
Büchlein „Offenburg und die demokratische Volksbewegung" herausgegeben
und verlegt. Schließlich sei Hubers große Veröffentlichung „Offenburger Köpfe

— Offenburger Gestalten" erwähnt. Es sind über 60 Lebensbilder von bedeutenden
Persönlichkeiten aller Lebensgebiete und bilden den zweiten Teil
des Werks „Offenburg — Aus der Geschichte einer Reichsstadt", das anläßlich
des 850 jährigen Stadtjubiläums erschienen ist.

Der Historische Verein hatte in Herrn Huber nicht nur ein treues Mitglied

— sein Name steht schon im Mitgliederverzeichnis des Jahres 1912 —, sondern
einen eifrigen Besprecher seines Jahrbuches „Die Ortenau". Die gründlichen
Rezensionen in der „Ortenauer Rundschau" haben die Öffentlichkeit auf unseren
Verein aufmerksam gemacht und dessen Arbeit gefördert.

Aber vor dem Werk steht der Mensch, dessen Handeln bestimmt war durch
die unverrückbare Festigkeit der persönlichen Haltung. Sie war gepaart mit
einer warmherzigen Güte, die viele erfahren durften. Franz Hubers Sinn
stand nicht nach Sammlung von Reichtümern. Seine edle Haltung war innerster
Kern seiner Persönlichkeit. Ein liebenswerter, guter Mensch ist uns genommen
worden.

Der Historische Verein wird Herrn Franz Huber ein ehrendes Andenken
bewahren.

Dr. Otto Kähni


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