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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
39. Heft.1959
Seite: 9
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1959/0011
Ach Gott, ich darf nit ruhen,
Ich hab ja noch kein Gras,
Ich hab ein zänkisch Mütterle,
Die zankt mich alle Tag.

Hast du ein zänkisch Mütterle,
Die dich zankt alle Tag,
So sagst, du h.ätt'st dich g'schnitte,
Dei' Fingerle halber ab.

Ach Gott, ich darf nicht lügen,
Das steht mir gar nicht an;
Viel lieber will ich sagen:
Der Jäger hab's getan.

Ach Mutter, liebste Mutter,
Geb sie mir einen Rat;

Es lauft mir jeden Morgen
Ein stolzer Jäger nach.

Ach Tochter, liebste Tochter,

Den Rat, den geb ich dir:
Laß du den Jäger fahren,
Bleib noch ein Jahr bei mir,

Ach Mutter, liebste Mutter,
Der Rat, der ist nicht gut;
Der Jäger ist mir lieber

Als all' mein Hab und Gut (W 360 f.).

(Vgl. Erk-Böhme I Nr. 71 d. — Meisinger Nr. 13.)

Auch manches L i e b e s 1 i e d findet sich bei Hansjakob. Hierher gehört das
in verschiedenen Lesarten und Abweichungen bekannte

Wenn alle Wässerlein fließen,
Soli man trinken.

Wenn ich mein Schatz nicht rufen darf, ju ja, rufen darf,
So tu ich ihm winken.

Winken mit den Augen,

Und winken mit dem Fuß,

S'ist eine in der Stuben, ju ja, Stuben,

Und die mir werden muß.

Warum soll sie mir nicht werden?
Denn ich seh' sie gern.

Sie hat zwei blaue Äugelein, ju ja, Äugelein,
Sie glänzen wie zwei Stern.

Sie hat zwei rote Bäckelein,
Sind röter als der Wein;

Ein solches Maidle find't man nicht, ju ja, find't man nicht

Wohl unter dem Sonnenschein (Sch II 18 f.).

(Vgl. Erk-Böhme II Nr. 429 b. — Meisinger Nr. 100.)

Zu Hansjakobs Knabenzeit wurde in Haslach in jedem Hause beim Stricken,
beim Kochen, beim Melken und abends vor dem Hause auf der Bank das folgende
, von W. Sternau (Otto Inkermann) verfaßte Lied gesungen:

Wenn die Blümlein draußen zittern,
Wenn die Abendlüfte wehen,
Willst du mir das Herz verbittern
Und willst wieder von mir gehen.
O, weine nicht und geh nicht fort,
In meinem Herzen ist der schönste Ort!

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