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Spinn, spinn, Tochter mein,
Morgen kommt der Freier dein!
Mägdlein spann, die Träne rann,
Nie doch kam der Freiersmann (W 443).
Von einem Stromer erfuhr Hansjakob das Lied vom Leichtsinn:
In dem Leben gibt's oft Tage,
Welche führen zu der Plage,
Welche führen zu dem Schwermut,
Bringen Menschen um ihr Geld und Gut.
O, der Leichtsinn, o, der Leichtsinn,
O, der Leichtsinn führt zur Schwermut.
O, der Leichtsinn, o, der Leichtsinn,
O, der Leichtsinn führt zur Plag'!
Fehlt's dem Leichtsinn nur am Trinken,
So schenkt der Wirt ihm ein beim Winken.
Hat er Geld, so zecht er Branntewein,
Spielt mit Karten und geht nicht heim.
O, der Leichtsinn usw.
Denk' das Elend, denk' das Leiden,
Denn die Frau hat schlechte Kleider
Und der Leichtsinn keine Hosen mehr,
Denk' das Elend, o wie schwer!
O, der Leichtsinn usw.
Ach potz tausend, jetzt hat's ein End',
Und das Blatt hat sich gewend't,
Und der Wirt mit seinem Branntewein
Schenkt dem Leichtsinn nimmer ein.
O, der Leichtsinn usw.
Liebes Mädchen, laß dir sagen,
Bleibe ledig, hast kein' Plagen,
Liebes Mädchen, laß dich warnen
Und vom Leichtsinn nicht umgarnen.
Denn der Leichtsinn usw. (P 200 f.).
(Vgl. Meisinger Nr. 252.)
Ein beliebtes K i n d e r 1 i e d war zu Hansjakobs Knabenzeit das Lied:
Im Wald und auf der Heide,
Da such' ich meine Freude.
Halli! Hallo!
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