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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
39. Heft.1959
Seite: 41
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1799 29./31. März: 300 Laib Brot nach Offenburg für die Franzosen geliefert.
1. April: 150 Bund Stroh nach Offenburg ins französische Magazin.

21. /22. April: 1000 Laib Brot nach Altenheim.

7. Mai mit 33 Mann Schänzer auf Kehl als Obmann.
11. Mai: Holz im untern Wald numeriert, welches die Franzosen haben liegen
lassen.

15. Mai: 1 Wagen Stroh für die Franzosen gekauft.

29. Juni mit 6 Mann Pikettenholz (Pikett = Feldwache) in dem Kittersburger
Wald gehauen für das Wörtlager.

22. Juli bin ich mit 30 Schänzer nach Marlen und habe 5 Wagen Holz für die
Franzosen dahin führen lassen.

6. August: 3 große Kochhäfen gekauft für die Franzosen zu Eckartsweier.
25. August in Offenburg 1 Wagen Dielen geholt zu einer Piketthütte für das

Königl.-Kaiserliche Militär.
27. August bin ich auf Altenheim berufen worden zu dem Herrn Hauptmann von

den Rotmänteln wegen der Kost.
Den 10. und 11. September sind wir Gerichtsleute als Geiseln nach Ruprechtsau

zum General geführt worden wegen dem Holz in Griesheim.
Den 20. und 21. September sind wir wieder bei dem General gewesen.
24. September: Dielen in Offenburg gekauft zu Piketthütten.
Vom 4. bis 20. September den ganzen Oktober und November ließ Klotz mit

20 Mann im Gemeindewald Pikettholz für das österreichische Militär hauen.

Bis zum April 1800 lagen in unserer Gemeinde österreichische Ulanen und Rotmäntel
. Die letzteren bildeten ein serbisches Freikorps und waren als gute Schützen
bekannt.

e) Nach dem vierten Rheinübergang

In der Osterwoche des Jahres 1800 erschien Moreau mit 130 000 vor Straßburg.
Sein linker Flügel ging bei Kehl über den Rhein, kehrte jedoch nach einem heftigen
Gefecht bei Griesheim wieder zurück. Darauf zog die ganze Armee bei Breisach
über den Rhein und drang in raschem Siegeslauf durch das Höllental nach Bayern
vor. Den ganzen Sommer lag französisches Militär im Breisgau und in der Ortenau.
Im Hauptquartier zu Kork befand sich General Klein. Unerschwingliche Requisitionen
sollten von den verarmten Gemeinden eingetrieben werden. Die Land-
vogtei Ortenau hatte 270 049 fl. zu zahlen und 400 Eichstämme nach Straßburg
zu liefern. Bis in den Sommer waren unsere Dörfer von den Feinden besetzt und
ausgesogen. Die Gemeinde Goldscheuer leistete 1800/01 an Kriegskosten 18 186 fl.
Davon entfallen allein auf Zehrungen 6000 fl. Das ganze Jahr hindurch standen
die Bürger in schwerer Arbeit für ihre Feinde. Große Mengen von Heu, Stroh
und Hafer mußte die Gemeinde ankaufen und in die französischen Magazine zu
Straßburg, Kehl, Offenburg und Zell führen. Hiesige Fuhrleute kamen mit ihren
Kommißbrotwagen bis nach Stockach. Am 17. September führte Gerichtsmann
Klotz einen vierspännigen Wagen und vier angeschirrte Pferde für die französische
Armee zum Kommissär nach Straßburg. Der im Adler zu Marlen einquartierte

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