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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
39. Heft.1959
Seite: 61
(PDF, 62 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1959/0063
Zur Geschichte Diersburgs

Von Otto K äh ni

Die Gemeinde Diersburg beging am 10. und 11. August 1957 die 700jährige
Wiederkehr ihrer ersten urkundlichen Erwähnung. Sie feierte das Jubiläum auf
vorbildliche Weise. Am Sonntag, dem 11. August, bewegte sich durch die Dorfstraßen
ein historischer Festzug, dessen außerordentlich geschickt zusammengestellten
Gruppen die bedeutendsten Ereignisse und Gestalten der Dorfgeschichte in
würdiger Form darstellten. Eines sehr starken Besuches erfreute sich die Ausstellung
, in der Pfarrer Weimer Bilder und Dokumente zusammengetragen hatte.
Die eigentliche Jubiläumsfeier fand am Abend des 10. August in Anwesenheit von
Regierungspräsident Dichtel und anderen hohen Gästen statt. Der Vortrag, der
die Bevölkerung in die Geschichte des Dorfes einführen sollte, stützte sich auf Urkunden
und Akten des Gemeindearchivs, besonders aber auf das Quellenmaterial,
das General Kurt Freiherr von Roeder im Familienarchiv der freiherrl. von
Roederschen Familie gesammelt hatte. Er hat auch die in der Tagespresse erschienenen
Aufsätze des verstorbenen Heimatforschers Pfarrer Romer zusammengetragen
. Sie wurden ebenfalls verwertet.

Der römische „Heerweg"

Das in stiller Abgeschiedenheit gelegene Tal trat begreiflicherweise spät an das
Licht der Geschichte. In römischer Zeit führte jedoch der Verkehr nahe am Talausgang
vorbei. Die westliche Spitze des Tals durchzog die von Kaiser Trajan um
100 n. Chr. erbaute Straße, welche die römischen Bäder Baden-Baden und Badenweiler
verband und über Offenburg, Zunsweier, Oberweier, Heiligenzell und
Mietersheim führte und dann wieder der heutigen Bundesstraße 3 folgte. Anderthalb
Jahrhunderte marschierten römische Legionssoldaten am Tale vorbei. Ein
1935 bei Entwässerungsarbeiten in der „Frauenmatte" entdecktes Holzpflaster ist
vermutlich ein Stück dieser Heerstraße, die im Volksmund noch als „Heerweg"
weiterlebt. Eine große Eiche, die an der Einmündung dieses Weges in die nach
Oberschopfheim führende Allmendstraße stand, trug den Namen „Heereiche".
Auch dieser Flurname ist noch bekannt. Der „Römerberg" aber, eine Erhebung in
der Nähe des Rüttihofes, darf wohl mit den Römern nicht in Beziehung gebracht
werden. Dieser Hügel war im 15. Jahrhundert im Besitz eines Ritters namens
Hans Reme von Tiersperg, der in der Niederung zwischen dem Majoratshof und
dem katholischen Pfarrhaus eine Tiefburg bewohnte und im Jahre 1477 urkundlich
erwähnt wird. Daß im Diersburger Tal eine römische Siedlung stand, ist nicht anzunehmen
; es ist bis heute noch kein Fund zutage getreten.

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