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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
39. Heft.1959
Seite: 64
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einen Heimburger und einen Bannwart
wählen. Diese sollten den
„gemeinen Bann mit Wälden getreulich
schirmen, bauen und ent-
bauen". Zur Unterhaltung der
Kirche sollten die Oberschopfheimer
zwei, die Diersburger ein
Drittel der Kosten tragen. Auch
die Oberschopfheimer Tanzlaube
sollte gemeinsam unterhalten werden
. Sollte sie im Krieg zerstört
werden, so waren die Diersburger
nicht beitragspflichtig. 1579 mußte
für die beiden Gemeinden eine
Waldordnung erlassen werden. Aber
im Jahre 1603 sah sich der Waldherr
Claus von Roeder veranlaßt,
die Diersburger in Schutz zu nehmen
; denn die Oberschopfheimer
hatten ihnen ihre Weide verboten,
ihr Vieh nach Oberschopfheim getrieben
und gepfändet. Die Beziehungen
zwischen den beiden Gemeinden
gestalteten sich auch fernerhin
nicht glücklicher. Eine Fülle
von Akten im Familienarchiv der Freiherren von Roeder erzählen von andauernden
Händeln. Erst im Jahr 1786 nahmen sie mit der Auflösung der Markgenossenschaft
ein Ende.

Reformation und Gegenreformation

Im 16. Jahrhundert erfuhren die kirchlichen Verhältnisse durch die Glaubenskämpfe
eine Umgestaltung. Der Diersburger Ortsherr Egenolf von Roeder, Stett-
meister der Stadt Straßburg, die ein Hort der evangelischen Bewegung war, schloß
sich der neuen Lehre an und besetzte die Burgkaplanei, in welcher seit 1471 auch
für die Diersburger Bauern die Messe gelesen wurde, mit einem evangelischen
Prediger. Nach und nach traten viele Untertanen zur neuen Lehre über. Die Oberschopfheimer
Pfarrkirche wurde Simultankirche. Als 1594 die Herrschaft Lahr-
Mahlberg für fünf Jahrzehnte an die evangelischen Markgrafen von Baden-
Durlach kam, führten diese auch in Oberschopfheim die neue Lehre ein. Die Rückkehr
der katholischen Markgrafen von Baden-Baden brachte dort die Wiedereinführung
des alten Bekenntnisses. Das hatte zur Folge, daß auch viele Diersburger
wieder zum katholischen Glauben zurückkehrten. Die tolerante Ortsherrschaft
ließ sie gewähren. Der protestantische Teil der Diersburger Bevölkerung
wurde der Pfarrei Friesenheim, 1676 vorübergehend Kippenheim, zugeteilt. Der
Pfarrer von Friesenheim bzw. Kippenheim hielt für die Protestanten in der Ober-

Franz Sebastian Röder von Diersburg
1588—1663. Ölgemälde

Aufn.: Grimm, Offenburg

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