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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
39. Heft.1959
Seite: 66
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Der Wiederaufbau im 18. Jahrhundert

Im Zug des Wiederaufbaus, der nur langsam vor sich gehen konnte, änderte das
Tal sein Gesicht. Zur Wiederinstandsetzung der Burg fehlten die Mittel. Die Steine
der Mantelmauer verwendeten die Freiherren von Roeder 1763 beim Neubau der
Pfarrkirche Hofweier, für deren Turm sie baupflichtig waren. Es lag auch im Zug

der Zeit, daß der Adel von seinen
Bergschlössern herunterstieg und in
der Ebene weiträumige Schloßanlagen
errichtete. So baute auch
Sebastians Sohn, Georg Friedrich
von Roeder, am Rande des vorderen
Tales neben dem ausgegangenen
Regelhofen, wo noch einige
Häuser, wie z. B. die untere Mühle,
standen, im Jahre 1659 den Majoratshof
, der im 19. Jahrhundert
nach einem Senior den Namen
Philippshof erhielt. Seine Witwe
erstellte 1698 einen schönen Fachwerkbau
. Nach Johann Philipp
Wilhelm von Roeder, dem Präsidenten
der Ortenauer Reichsritter-
schaft, der in der Mitte des 18.
Jahrhunderts dieses Haus in seinen
Besitz brachte, gab man ihm
den Namen Präsidentenhaus. Mit
dem Schloß- und Ortsherrn hat
sich auch die Mehrzahl der Bürger
Philippshof, erbaut 1659 Aufn.: Grimm, Offenburg [m ehemaligen Regelhofen angesiedelt
. So wurde der Schwerpunkt
der Gemeinde vom hinteren in das vordere Tal verlegt. Durch Rodungen an den
Rändern des Talgrundes wuchs die Siedlung. Die Einwanderer kamen aus der
näheren und weiteren Umgebung sowie aus der Ferne: Die Feger 1682 aus Nord-
rach, 1694 die Rösch aus Biberach und die Kempf aus Berghaupten, 1704 die
Strubinger aus Schafthausen bei Breisach, 1704 die Harter aus Schwaibach, 1735
die Seger aus Altdorf (Schweiz). Diese Familien sind zusammen mit den Kunz,
Benz, Keller, Blum, Feißt und Matt, die schon vor 1680 im Tal wohnten, die
Diersburger Stammfamilien.

Zu den christlichen Familien gesellten sich die Juden. Im Gegensatz zu anderen
Herrschaften duldete die freiherrliche Familie von Roeder deren Zuzug. Im Laufe
des 18. Jahrhunderts ließen sich da und dort Juden im Tale nieder. Schon 1766
war in Diersburg ein jüdischer Lehrer tätig. Der Wunsch nach einer geschlossenen
Siedlung führte dazu, daß die jüdische Gemeinde im Jahre 1791 die „Strittmatt"

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