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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
39. Heft.1959
Seite: 91
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1. In der Kapelle darf kein Gottesdienst während des Sonn- und Feiertagsgottesdienstes
in der Pfarrkirche zu Sasbach gehalten werden, damit nicht dieser
Einbuße erleide;

2. die Kapelle soll unter der Aufsicht des Pfarrektors von Sasbach stehen;

3. die eingehenden Opfer sollen vom Erzpriester (Dekan) und Kämmerer des
Kapitels Ottersweier verwaltet werden.

Am 22. Februar wurde auf Grund eines Übereinkommens zwischen dem Erzpriester
, Kammerer und Definitor des Kapitels Ottersweier einerseits und dem
Kloster Schuttern andrerseits der bisherige Kaplan
von Sasbach als eigener Wallfahrtspfarrer
angestellt und ihm der vierte Teil der Opfer als
Unterhalt bestimmt. Dadurch nahm die Wallfahrtsstätte
einen weiteren Aufschwung. Zum
Wohl der Pilger, die öfters von weither gereist
kamen, wurde 1711 beschlossen, ein Bruderhaus
mit Wirtschaft zu errichten. Bald konnte auch das
neue Gotteshaus reicher ausgeschmückt werden.
So bestellte Erzpriester Anastasius Schlecht von
Renchen mit Genehmigung des Abts Placidus
von Schuttern auf das Dreifaltigkeitsfest 1710
einen neuen Hochaltar nach übergebenem Modell
bei Bildhauer Philipp Winterhalter in Gengenbach
. Außerdem sollte dieser zwei neue Beichtstühle
aufstellen, deren äußere Zierat und Bildhauerarbeit
denjenigen der Kirche in Schuttern
nachzubilden waren. Als Preis wurden 500 Gulden
in landläufig gangbarem Goldgeld festgesetzt
.

Eine nochmalige Erweiterung der Baulichkeiten
und Ausstattung des Wallfahrtsortes erfolgte
unter Pater Cöiestin Weber, der von 1728 bis
1731 Ökonom und Administrator der Wallfahrt
war. Er errichtete eine weitere, eigene Unter-

l r j. _ . Bildstode beim ..Lindenhau.s", erinnert

kunft für die fremden Pilger, die noch heute m)Hl UI1 die ehemalige Gnadenstätte
bestehende Wirtschaft zur „Krone". Die Ausführung
seiner Pläne kostete viel Geld, und er nahm solches auf, wo nur immer
er konnte, so auch 150 fl. beim Juden Elias Schmaul aus Bühl. Jedoch hatte er
keine Rücksprache mit dem Vorstand des Kapitels Ottersweier genommen, und
bevor die aufgenommenen Kapitalien zurückbezahlt waren, starb Pater Weber 1731.
Das Kapitel suchte eine Regelung der Schulden, die sich für Handwerker und
Fuhrleute auf 2615 fl. beliefen, durch das Kloster Schuttern zu erreichen. Dieses
lehnte zunächst ab, da es von diesen Ausgaben nichts wußte. Als man aber dem

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