Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
39. Heft.1959
Seite: 109
(PDF, 62 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1959/0111
hoff Reynartzowe, den er formolß ouch in lehenschaft gehebt hatt, wider gelühen
9 jar nach ein ander, also her nach folgett. Item miner frowen genade sol den hof
in gewinlichen bügen haltten, sol dem egenanten meyger in sinem abscheit also
lassen und dar ine nit zerrissen oder brechen. Sol ouch solichen hoff, acker, matten,
so denn er formolß under sinen pflügen gehabett und genoßen hant, fürtter die
9 jar haben und nießen und da von myner frowen genaden geben die jor acht uß
alle jor 41 firt. kornß uff iren genaden spicher antwirtten gon Liechtenow und
geben. Ouch so ist berett, daß der meyger des waldß mit sinem fieche, so denn an
dem hoff litt, myner frowen genaden ungeirtt lassen, wenn ecker dar ine ist und
zu ieren handen lassen und ungeferlich dar durch mit sinem fiche faren. Aber so
es nit ecker dar in ist, mag er den wald mit weidgang, holtz zu dem hoff gebruchen
und ungeferlich nießen, ist ime zu gelassen. Ouch waß er von ryntfyche uff dem
hoff herzühett, sol er mit niement anderß gemein haben, dann mit myner frowen
genaden ziehen um das halb. Und die schwin, so er uff dem hoffe zühett, sol daß
drit schwin iren genaden sin. Dar zu sol ir genad im geben ein sester klygen
(Kleie) zu einer loßen (Mutterschwein), so dick sy machett, und zu dem dritte
serlin (Ferkel) ouch ein sester klygen geben. Ouch so ist in dißer lehenschafft bestürm
, ob eß sich also begebe, do vor gott sin wolle, das hagel, myßwaß wirde,
was dan einem umbsesser gebige, sol im ouch von der herschaft gedihen. Item und
dise lehnuge geschehen und angangen uff unser lieben frowen dag der liechtmeß
in dem jar in anno lxxxij (82) und sind diser zedel zwen glich ußgestrichen, hatt
jeder deil einen."

Lichtmeß 1506 übergab Andris Hermann, der Keller zu Lichtenau, im Namen
beider Grafen von Bitsch und Hanau den Ackerhof auf neun Jahre an Eucharius
Niderlender gegen 40 V. Roggen zur Gülte auf Martini. Bedingungen: Neue Gebäude
sollen die Herren machen lassen, doch was an Haus, Scheuern und Ställen
zu klaiben oder sonst zu bessern sei, soll der Meier selbst versehen, auch die Zäune
um Hof und Gärten nach Landesbrauch erhalten. Wie er es mit Fenstern und Öfen
vorgefunden habe, soll er es bei seinem Abzüge wieder übergeben. Das ihm zustehende
halbe Ecker mag er selbst gebrauchen oder verleihen. In Eckerzeiten darf
der Meier mit seinem Vieh ungefährdet durch den Wald zur Weide im Scherz-
heimer Walde fahren; sonst mag er den Weidgang im Walde nach Gefallen nutzen
und nießen. Auch ist ihm zugelassen, Holz für die Bedürfnisse des Hofes und zu
seinem Hausgebrauche darin zu hauen. Beim Abzüge soll er 300 Bund Stroh auf
dem Hofe hinterlassen, die ihm auch zum Aufzug übergeben wurden. Der Mist ist
zur Besserung der Güter zu verwenden und darf nicht verkauft werden. 1541
übernahm Wagen Jakob von Scherzheim den Rheinhardsauer Hof samt dem halben
Wäldlein auf zwölf Jahre für 40 V. Korn. Wenn Handwerksleute auf dem Hofe
arbeiteten, sollte er die Kost, der Graf den Taglohn geben. Der Meier war schuldig,
jederzeit mit Roß und Wagen zu fronen. Da er bei seinem Aufzuge 43 Jüch mit
Korn besamtes Feld angetreten hatte, sollte er bei seinem Abzüge ebensoviel liegenlassen
.

In Geldnöten war der Reinhardsauer Hof ein wertvolles Unterpfand. 1590 übergab
Graf Philipp V. den Hof samt dem Wäldlcin und allen Freiheiten an Junker

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