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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
39. Heft.1959
Seite: 175
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scheinlich alle froh gewesen, den unruhigen Mann wieder in Ordnung
zu wissen. Endlich, 1494, ist es wieder soweit. Die heißersehnte
Konferenz soll Wirklichkeit werden. Einzelfragen der Reise werden
beraten. Wichtig ist vor allem „sicher Gelaidt". Es geht durch mancher
Herren Gebiet, und ein Mann wie Diebold kann nicht auf gut
Glück reisen. Er braucht feste Zusagen, denn die Gefahr besteht, daß
er irgendwo aufgegriffen wird und in einem Verlies verschwindet.
Das will alles bedacht sein, und an solchen Schwierigkeiten scheitert
es diesmal. Weiter gehen Diebolds Klagen und erfüllen die Ohren
der großen und kleinen Herren. Man möchte helfen. Der Alternde
findet jetzt leichter Gehör. Kaiserliche Stellen nehmen sich ernsthafter
seiner an, Erzherzog Maximilian will vermitteln, auch der
Bischof von Straßburg, mit dem Diebold kurz zuvor noch in Fehde
lag, verwendet sich für ihn, und schließlich setzt sich auch der
Bischof von Worms auf die flehentlichen Bitten von Diebolds Tochter
„Freylein Elisabeth" für ihn ein. Wo so viele hohe Herren sich verwenden
, kann der Pfalzgraf keine tauben Ohren zeigen. In Hagenau
sollen endlich die Verhandlungen und entscheidenden Aussprachen
stattfinden. Man trifft Ende 1499 die Vorbereitungen, und der dortige
Zunftmeister läßt die Ladung ergehen. Aber ehe Diebold sich zur
Reise anschickt, macht der Tod dem Leben des unruhigen Mannes
ein Ende. „Herr Diebold starb, von Österreich verlassen, zu Reinsberg
bei Säckingen, verjagt und vertrieben in großer Armut!" So die
Geroldsecker Chronik.

Gangolf IL, gest. 1549

Er war der Sohn Gangolfs I. (gest. 1523). Dieser, der Bruder Diebolds
IL, wurde ebenfalls in den Pfälzer Streit hineingezogen. Es
seien daher ein paar Bemerkungen über ihn vorausgeschickt. Alles
deutete darauf hin, daß Gangolf I. dem Charakter nach von seinem
Bruder Diebold grundverschieden war. Eher gutmütig als angriffslustig
, eher auf friedliche Lösungen als auf Streit bedacht, hätte er sich
gern aus der Sache mit der Pfalz herausgehalten. Noch während der
Belagerung von Geroldseck erschien er beim Pfalzgrafen und erklärte
, daß er mit dieser Fehde nichts zu schaffen haben wolle und
bat um Schonung seines Anteils an Burg und Land. Der Pfalzgraf
machte ihm Hoffnung auf eine gerechte Behandlung, aber als die Burg
gefallen war, gab er dem Geroldsecker die geradezu klassische Antwort
: Was er (Philipp) mit dem Schwert gewonnen habe, das wolle
er auch mit dem Schwert halten. So kam auch Gangolf I. um seinen

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