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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
39. Heft.1959
Seite: 188
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Meierhof: „Eine Geis gefangen." Bereits am 24. reist er zum zweitenmal nach
Bitsch. Grund: dort wird Hochzeit gefeiert, und die ganze adelige Gesellschaft gibt
sich bei der Gelegenheit ein Stelldichein. Der von Fleckenstein und seine Gemahlin,
der Rheingraf und der Herr von Eberstein werden namentlich erwähnt. Man feiert
ausgiebig eine volle Woche, geht zwischendurch auf die Hasenjagd und macht
auch eine Reise nach Straßburg.

März. Am 13. „sind wir alle samt den Frauenzimmern gen Buchsweiler kum-
men". Am 16. reitet der Graf zurück in Gesellschaft des von Zollern und Gemahlin.
Am 18. werden Briefe erledigt und an den folgenden Tagen Lehenssachen verhandelt
und fällige Zinszahlungen in Ordnung gebracht. Am 21. kommt der Stadtschreiber
von Lahr und legt den Zollvertrag zwischen Schuttern und der Stadt vor,
um ihn siegeln zu lassen. Der Rest des Monats ist persönlichen Angelegenheiten
gewidmet. An Graf Wilhelms Hausfrau (Gemahlin) wird eine Kuh abgeschickt, an
Graf Jakob ein Hund. Und am 30. „ist jar markt zu Lahr gewesen".

April. In den ersten Tagen werden amtliche Schreiben erledigt. Dann läuft wieder
eine Bausache. Der Kuhbacher Zimmermann erhält den Auftrag. Er soll erhalten
: Für sich und die Gesellen acht Tage lang zu essen, an Geld 50 Gulden,
25 Batzen, dazu drei Viertel Korn und ein Saum Wein. Weitere Geschäfte in diesen
Tagen: Des Grafen Base erhält Wein und läßt ihn mit ihren Rossen holen.
Dann Geldsachen: Hans Rudolf von Endingen mahnt wegen einer alten Schuld.
Der Burgvogt wird nach Hechingen geschickt, dort eine ausstehende größere
Summe zu holen. Auch wird in diesen Tagen der „Kalchofen" in Betrieb gesetzt.
Am 13. reitet der Graf nach Engen, um seinem Schwager das Heiratsgut zu bringen
. Es wird eine größere Reise. Berührt werden folgende Orte: Salmenschweiler
(Salem), Tettnang, Auggen, Heiligenberg, Stockach. Hier trifft er mit dem Grafen
Christoffel von Fürstenberg zusammen. Am 28. geht es wieder heim nach Geroldseck.

Mai. Am 2. ein Ritt nach Burg Lichteneck. Dort wird ihm ein Lahrer Bürger vorgeführt
, der ohne Erlaubnis gefischt haben soll. Am 4. gibt der Graf ein vierfüdriges
Faß in Auftrag. Am 6. kommt ein Bürger von Schuttern und beklagt sich über den
dortigen Abt, weil er ihm den Ort verboten hat. Der Graf soll als Schirmherr helfen
. Am 11. „ist meiner Schwester Sun ins Frankreich geritten, dort zu studieren.
Hab ihm den Lakaien zu geben". Am 12. auf Jagd im Schuttertal, am 13. ein Ritt
nach Malberg zu Graf Adolf von Nassau. Am 22. laufen Briefe ein, einer aus Hanau
von des Grafen Bruder, einer von einem Meier Jerg wegen eines gestohlenen
Bechers. Am 23. gehts wieder einmal auf Reisen, und zwar nach Burg Eberstein
zu Graf Philipp. Am 25. „bin ich gen Baden geritten und da blieben", am 25. „hab
ich beim Fürsten gessen und da blieben". Am 27. wieder daheim. Am selben Tag
erwischt der Graf einen Offenburger Bürger beim Wildern mit einer Büchse. Für
den Rest des Monats nichts Erwähnenswertes.

Juni. Am 4. ein Ritt nach Lichteneck. Am 5. Amtsgeschäfte: Schreiben des Abtes
von Schuttern wegen Banngeld; Brief des Landschreibers von Lahr wegen Zehntsachen
. Am 6. meldet sich Rudolf von Endingen wegen einer Geldschuld, die noch
von des Grafen Vater herrührt. Die Sache wird ins reine gebracht. In diese Zeit
fällt das Krebsen. Der Schwager in Engen bekommt am 7. einen Fang zugeschickt.
Am 9. schreibt Wilhelm von Eberstein wegen einer Tagung in Ulm. Der Graf entschuldigt
sein Ausbleiben im voraus. Am 10. laufen Geldsachen. Ein Freiherr von
Seben sucht um eine Anleihe von 300 Gulden nach. Geldsachen auch mit Straßburg
. Am 12. auf Jagd. Beute: Ein Rehbock und ein guter Hirsch. Am 13. ist Vogtstag
: „sind alle Vögt hie gewesen." Am 15. peinliches Gericht über einen Knecht.
Am 17. und 18. werden Briefsachen erledigt, am 20. drei junge Hunde an den von
Tübingen abgeschickt. Einen davon, „der ein weiß Bleßlin" (Fleck) hat, will der Graf
später wieder zurückhaben. Am 21. läuft eine Sache mit Schuttern wegen der
Schätzung. Die dortigen Bürger verweigern die Abgabe. Der Graf hat alle Mühe,

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