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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
39. Heft.1959
Seite: 197
(PDF, 62 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1959/0199
Jahr war er in badischen Staatsbesitz übergegangen. Baden verkaufte ihn 1813,
erwarb ihn jedoch später wieder zurück. Es ist heute das „Staatliche Versuchsgut
Einach" und als solches ein wichtiger Faktor für die Landwirtschaft, insbesondere
für die Obst- und Kleintierzucht22).

Bemerkenswert ist der Dinghof zu Beiern211). Diese Siedlung lag ungefähr 800 m
südöstlich vom heutigen Strohbacher Kreuz neben der Flußaue der Kinzig zwischen
Strohbach und Brambach24). Allein inzwischen sind die Häuser von Brambach
ebenfalls verschwunden. Vom 13. bis 15. Jahrhundert können wir den Ort
Beiern nachweisen. Den Klosterhof deutete eine Urkunde vom 7. Juli 1415 so an:
„Zins von drei Jeuch Acker, die zu Bützlin unterhalb des Weges
neben dem Gut des Klosters Gengenbach liegen2"')." Das dortige
Gewann heißt jetzt B i t z f e 1 d , wodurch die Lage des ehemaligen Dorfes sicher
angegeben werden kann. Das ganze ehemalige Wegnetz scheint noch vorhanden
zu sein26).

Ausgerechnet bei der „Curia Peigern" hat das Gengenbacher Curienbuch keine
Angaben, man hat Platz gelassen für einen späteren Eintrag. Es ist nicht mehr
dazu gekommen.

Der Name ist erstmals 1287 aufweisbar. Die Siedlung ist also wie alle Orte
auf der Winterseite des Kinzigtals eine der späteren Kolonien. 1414 wurde die
Curie erstmals ein rechtes Erbegut gegen 24 Viertel Roggen, 6 Viertel Gerste
und 2 Pfennig. Wie fast alle Curien hatte auch Beiern das Vaselvieh zu betreuen27
). Die Quittungen über den Empfang der Gült hat das Kloster im Curienbuch
bis 1429 aufgeschrieben2"). Danach fehlen weitere Nachrichten. In dem Verzeichnis
der „Steuererträgnisse zu Strohbach, nach Ortenberg gehörig, zu Strohbach
, Schönberg, Fußbach" vom Jahr 1440 kommt Beiern nicht mehr vor29). 1461
deutet die Ausdrucksweise „des Meyers Sune uß dem Strobach" darauf hin, daß
der Meierhof 1461 schon im Strohbach lag und nicht mehr in Beiern30). Zum
Jahre 1502 können wir erstmals klar die Curie in Strohbach (Meierhof) nachweisen31
). Der Weiler Beiern muß also zwischen 1429 und 1440 untergegangen sein.

Ä) Andere Einzelheiten s. Staedele, 1954, 126 f.

M) 1297, L II 1331 § 39; auch Beigern, Beyern, Begern, Peiern, Peyern, Peigern oder ähnlich geschrieben
, s. z. B. B 2792 fol. 5 b; Kop 627 fol. 42 b. ") U. von 1314, Kop 627 fol. 42 b.

M) von dreyen Jüchen Aekher, seint gelegen zu Bützlin under dem Weeg nebent
des Closters gut von Gengenbach. Item von zwey Tagwon Matten stoRct an Bürckhlin
Banwarts Bünden und des eh genannten Closters gut, zinset dem Ehgenannten Closter
Jiirliih 10 Pfennig, Ortenau 54, 1954, S. 159; Die Ahnende, die da zuehet z u o Begern von unsers
hcrren des Abbtes hoef die soinnierhalde ien untz un Cuonen des metzegers und Angnes
sihiii'hclin hof und guot oben in strobach und do zwisehent, als der strobach her abc gat, der rehte
ruons in die lantstrasse und von dem strobach glich uff die soemmerhalde zu berge untz in der
burger walt von Gengenbach (= Ziegelwald), alse die snhe smeltze uf und abe gat, 1314, Kop 627
fol. 42 b. Das ist das heutige Strohbaeh; also war der Huuptsiedluiigskern damals weiter südöstlich.
Die Markung umfaßte den Gesamtbereich des heutigen Strohbach.

*•) Amtliche Umgebungskarte 1 : 25 000 Gengenbach; Topographische Karte 1 : 25 000 Nr. 7614
Zell a. H.; Katasterpläne.

") Originaleintrag vom 22. Oktober 1414, B 2792 fol. 5: Disen Hoff het Erhart des Horncnmeigers
Soen zur eynem rechten erbe. *H) Ebenda.

") U. vom 16. April 1440 und 16. Januar 1468, GK 50 168 Strohbaeh.

w) Originaleintrag vom 15. Januar 1461, Kop 627 fol. 118 b.

") U. vom 19. Januar 1502 und spätere Verleihungen bis ins 18. Jahrhundert, GK 30/168 Strohbach.

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