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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
39. Heft.1959
Seite: 217
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er behauptete, dieses Tal gehöre zur Burg Geroldseck und sei kein Lehen des
Straßburger Bischofs. So wurde die Familie von Mercy enteignet. Sie wohnte damals
in Gengenbach im Mercynten Hof136).

Die Ansprüche des Kronenburgers wurden jedoch vom kaiserlichen Reichshofrat
abgewiesen. Mittlerweile waren die Mercy von Gengenbach weggezogen, weil
ihnen ihr Plan, in Berghaupten eine Standesherrschaft zu errichten, mißlungen war
und sie mit dem brutalen Nachbar nichts mehr zu tun haben wollten. Die Söhne
gingen in den Dienst des Markgrafen Friedrich Magnus V. von Baden-Durlach.
Dieser kaufte den Mercy 1694 ihre Rechte an der Vogtei Berghaupten ab. Durch
Weiterverkauf ging im Jahre 1700 Berghaupten an den Baron Ernst von und zu
der Schleuß, aus Straßburger Patriziergeschlecht, über, der das Schlößchen Berghaupten
zu einem Weiherschloß herrichtete und dort wohnte. Es blieb als ritterschaftliche
Standesherrschaft bei dieser Familie bis zu deren Erlöschen just in der
Zeit, wo alle ritterschaftlichen Besitzungen 1806 an Baden kamen.

Ohlsbach137) hatte zwei Teile: Ohlsbach-Hub und Ohlsbach-Forst. Ohlsbach-
Hub lag um den Talausgang bis an die Kinzig und hatte die Wirtschaftsform
der Zweifelderwirtschaft. Der Bezirk Ohlsbach-Forst umfaßte das hintere Tal und
hatte die Form der Hofwirtschaft.

Die Curie befand sich neben Ohlsbach-Hub. Über die Anzahl der Huben wird
zuweilen die Zahl 17 genannt, ob mit oder ohne die Curie, ist schwer zu sagen.
Von diesen Huben wurden 1275 von der Abtei neun ausgegliedert138). Wir kennen
genau diese Tatsache, aber wir wissen nicht, was für Auswirkungen diese Ausgliederung
gegenüber der bisherigen Zugehörigkeit zur klösterlichen Grundherrschaft
hatte. Denn alle Ohlsbacher waren trotzdem dem Kloster Gengenbach fällbar11
"). Die neun ausgegliederten Huben galten von da an als Reichs-Gut, das
später zur königlichen Landvogtei Ortenau kam. Irgendwann einmal wurden
diese landvogteilichen Ohlsbacher Huben dem Bistum Straßburg zugeteilt. 1564
wurden sie als Lehen des Bistums Straßburg bezeichnet110). Andererseits wurde
noch 1652 der gesamte Hubbezirk zu Ohlsbach erneuert141).

Die Ohlsbacher Klostercurie war 1398 an drei Beständer: Gotfridus klein,
Berhtoldus meiger genannt Ruediger und Heinricus Stephan, verpachtet, welche
immerhin noch die stattliche Menge von 40 Vierteln Roggen als Zins abzuliefern
hatten142).

"«) Kapitelsprotokoll vom 9. Januar 1669, H 229, 126 ff.; Monumenta, 177; U. vodi 30. Januar 1669,
GK 30/11 Berghaupten. Für das Weitere siehe auch die UU. und Akten im GK und Gemeindearchiv
, Berghaupten.

"') B 2795/2802, B 2803/4, B 2807, B 2809/10, B 2812, ß 2816, B 2817, B 2818/19, B 2824.
•») RI 1273, § 10. "•) U. vom 6. Februar 15%, GK 3Q'156 Ohlsbach.

"•) U. vom 16. Mai 1564, GK 30/155 Ohlsbach. '") U. vom 6. August 1652, GK 30/156 Ohlsbach.
'") U. vom 11. September 1398, Kop 627 fol. 41 b.

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