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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
40. Heft.1960
Seite: 13
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vielleicht auch am Schönwasen. Man mag nun annehmen, daß Wezistein in der
Nähe des Pfingstberges oder des Schönwasens zu suchen ist. Sollte aber nicht der
Bleichbach, sondern die Bleich gemeint sein, so läge Wezistein in der Nähe des
Gasthauses „Zum Kreuz" auf dem Streitberg, wo die Bleich ihre Quelle hat. Beide
Bäche vereinigen sich im Bleichtal hinter der Hammerschmiede.

Der Name Wezistein erscheint noch mehrmals. Ein in der Zeit von 1112 bis 1122
von Kuno von Haslach und seiner Gemahlin dem Kloster St. Peter geschenktes
Gut lag apud Bleicha ac Wezzisteina = bei Bleichheim und Wezistein. Es handelte
sich dabei um 42 Juchert Äcker, 3 Jüchen Wiesen, 5 Höfe, 1 Weinberg, den vierten
Teil unbebauten Landes und unfruchtbaren Holzes am anstoßenden Abhang des
Schlosses Kürnberg. Zeuge war unter anderen Rudolf von Kastelhofen, einer Siedlung
am Fuße der Kürnburg, die später einging. Ob diesem Kastelhofen gibt
Eckart vom Wetzstein in einer Erneuerung vom Jahre 1571 ein Viertel Korn für
zwei Jeuch Acker bei Eintzlins Reben. Kastelhofen und das obengenannte Gut
lagen in der Nähe von Bleichheim, aber weit entfernt von dem angenommenen
Standort von Wezistein, so daß ich versucht wäre, dieses Wetzstein, das übrigens
eine wenn auch kleine Siedlung gewesen sein muß, näher bei Bleichheim bzw. Kastelhofen
oder auf dem Streitberg anzusetzen.

Mit Staufinberc könnte der Hünersedel gemeint sein, rubrum volutabrum dürfte
Rotzeleck sein. Seleberc ist wohl Sailenberg, Luiboldisrode usque ad commar-
chium Alemanorum ist bei Höhehäuser zu suchen, dazu confinium Alemanorum =
Grenze gegen die Romanensiedlungen des Kinzigtales.

Bei dieser bedingt angenommenen und wahrscheinlichen Lage der Grenzorte wird
wohl der Bleichbach bzw. die Bleich schon vor dem Jahr 1155, an dem sie zum
erstenmal als Grenzfluß genannt wird, als Südgrenze der Ortenau angenommen
worden sein. Von ihr haben die Zähringer und ihre Nachfolger das Geleitrecht

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