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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
40. Heft.1960
Seite: 28
(PDF, 128 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1960/0030
Granitporphyre bilden Gänge von wechselnder Mächtigkeit und oft
vielen Kilometern Länge. Einzeln oder in Gangschwärmen durchziehen sie das
Grundgebirge und setzen geradlinig und unbeeinflußt über die verschiedenen Gesteinsgrenzen
hinweg.

Besonders gehäuft sind Granit- und Quarzporphyrgänge am westlichen Schwarzwaldrand
zwischen Acher- und Durbachtal. Die Granitporphyre bestehen aus Ein-
sprenglingen von Kalifeldspat, Quarz, Plagioklas und Biotit in einer feinkörnigen
bis dichten, durch Eisenglanz rot gefärbten Grundmasse, die erst nach der Platz-
nahme verfestigt wurde. Während die meisten Granitporphyre während und nach
der Erstarrung nicht mehr tektonisch beansprucht wurden, treten am Omerskopf
Gänge mit tektonisch geschieferten Granitporphyren auf.

Hydrothermale Erz- und Mineralgänge. Nach den Graniten
und Granitporphyren entstanden im Oberkarbon (Namur) im Schwarzwald zahlreiche
Erz- und Mineralgänge. Aus erhitzten, wässerigen Lösungen bildeten sich
Gangfüllungen mit verschiedenartigem Mineralinhalt. In einigen Fällen ist die
Herkunft der Minerallösungen von bestimmten Granitplutonen deutlich, wie bei
den Eisenglanz-Schwerspatgängen nördlich Zell am Harmersbach, die im erzbringenden
Granit von Nordrach aufsetzen. In anderen Fällen muß der Ganginhalt
von unbekannten Intrusivkörpern abgeleitet werden, die in der Tiefe verborgen
liegen, wie bei den Erzgängen um Haslach.

Viele Erzgänge, die im Grundgebirge aufsetzen, werden vom auflagernden Rotliegenden
oder dem Buntsandstein abgeschnitten, wie etwa der Schwerspatgang bei
den Schottenhöfen. Einige Gänge setzen auch in das Deckgebirge über; dann ist die
Gangspalte bei jüngeren tektonischen Vorgängen erneut bewegt worden und der
Mineralinhalt konnte in der Tiefe teilweise aufgelöst, transportiert und im Deckgebirge
wieder abgesetzt werden.

Zahlreiche Mineralgänge führen nur Quarz, und oft wittern diese Quarzgänge riff-
artig aus ihrer Umgebung heraus, wie die Teufelskanzel am Rempeneck bei Gengenbach
oder der Katzenstein nordöstlich Steinach. Oft hat der Quarz auch ältere
Gangminerale verdrängt und es entstand Pseudomorphosenquarz nach blätterig-
tafeligem Schwerspat, wie bei den Gängen am Schwabenkopf nördlich Allerheiligen.

Die oberkarbonisch vererzten Störungen im Grundgebirge lassen sich oft über
weite Strecken verfolgen. So verläuft eine westnordwestlich-streichende Störung
vom oberen Haigerachtal über das obere Nordrachtal und das Wickersbachtal in
das Zuwäldertal. Einzelne Abschnitte dieser über 10 km langen Störung sind stärker
mineralisiert, und auf ihr wurden die Gruben im Alten Gengenbach, die „Amalie
im Moosbach" und die „Anna im Zu Wald" betrieben.

Nördlich des Renchtals sind nur ganz vereinzelt Mineralgänge bekannt; das
Grundgebirge des Nordschwarzwalds ist auffallend arm an Erzgängen. Bei Baden-
Baden setzen einige geringmächtige Schwerspatgänge auf, dazu kommen Eisenerzgänge
im Bühlertal.

In der südlichen Ortenau sind die Erzgänge um die Geroldseck und um Haslach
im Kinzigtal besonders zahlreich und führen verschiedenartige, oft schön kristal-

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