Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
40. Heft.1960
Seite: 29
(PDF, 128 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1960/0031
lisierte Minerale. Auf einigen Mineralgängen ging zeitweise reger Bergbau um, der
für die damalige Zeit beträchtliche Metallmengen förderte. Heute sind diese Erzgänge
wirtschaftlich bedeutungslos, nur die Vorkommen von Flußspat und Schwerspat
besitzen noch Interesse.

Die Gruben am Herrenberg und Reichenberg bei Schnellingen, bei Bollenbach
und Welschbollenbach und am Barberast bauten auf Quarz-Silbererzgängen mit
Rotgültigerz, Silberfahlerz, Silberglanz und gediegenem Silber. Ähnliche Gänge
verlaufen nordwestlich Haslach bei den Strickerhöfen, bei Hofstetten, im Müsenbach
bei Oberentersbach und am Langenberg bei Oberharmersbach.

In der Umgebung der Geroldseck setzen Erzgänge mit Blei-, Silber- und Kupfererzen
auf. Dazu gehören Vorkommen im Erzbach, im Emersbach und besonders bei
Prinzbach. Auf einem Gang im Weiler und Gereuth nordwestlich der Geroldseck
baute die Grube Michael, die in jüngster Zeit auf Uranerze untersucht wurde. Aus
dem Adlersbach südwestlich Hausach sind sehr mineralreiche Gänge mit Antimonerzen
bekannt.

Die vielen Erzgänge im Wolftal und seinen Seitentälern mit den einst berühmten
Bergbaurevieren um Rippoldsau, im Wildschapbach, am Benauer Berg und im Frohnbachtal
bei Oberwolfach liegen gerade außerhalb des hier behandelten Gebietes.

Eisenerzgänge wurden früher um Mühlenbach abgebaut. Wichtiger waren die
Eisenerze vom Kuhhornkopf (Eisenwand) nördlich Zell, die im Harmersbachtal
verhüttet wurden. Weitere Eisenerzgänge wurden in der Bottenau, bei Schloß Staufenberg
und in Durbach abgebaut.

Unter den Schwerspatgängen besitzt der Gang bei den Schottenhöfen die größte
Mächtigkeit. Er wurde zeitweise auf Eisen- und Manganerze und auf Schwerspat
bebaut. Schwerspat wurde auch am Prisenköpfle zwischen dem Emersbachtal und
dem Prinzbachtal und auf dem Gang im Zu Wald gewonnen. Größere Mengen von
Schwerspat hat ein Gang bei Hinterohlsbach geliefert, der vom Hennenloch gegen
den Fußberg streicht.

Wasserklarer Flußspat für optische Zwecke wurde im Ettergraben bei Zunsweier
gewonnen. Südlich Oberkirch verlaufen Flußspatgänge bei Hesselbach und
ödsbach. Seit der Stillegung der Grube Hesselbach im Jahre 1955 ruht der Bergbau
auf den Erz- und Mineralgängen in der Ortenau.

Im Artenberg bei Steinach sind durch den Steinbruchbetrieb Gänge freigelegt, die
sehr schöne Mineralstufen mit Dolomit, Braunspat, Kalkspat, Flußspat und Fahlerz
liefern. Bekannte Fundpunkte für schöne Oxydationsminerale, die bei der Zersetzung
der Erze entstehen, sind das Silberbrünnele in der Haigerach und die Halden
der Grube Michael im Weiler.

Oberkarbonische Sedimente. Im ausgehenden Oberkarbon unterlag
das variskische Gebirge einer raschen Abtragung. Noch im Oberkarbon wurden die
Gesteinshüllen über den jungen Graniten abgeschält und die Granitplutone selbst
freigelegt. Auf der oberkarbonischen Landoberfläche entstanden während eines
feuchten Klimas binnenländische Kohlensümpfe.

29


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1960/0031