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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
40. Heft.1960
Seite: 34
(PDF, 128 MB)
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(Plasma) sammeln. Oft besitzen die Lithophysen auch drusige Hohlräume mit gerundeten
oder gezackten Wandungen, auf denen Kristalle von Quarz, Eisenglanz
oder Rubinglimmer aufsitzen. Der Porphyr vom Alberstein zeigt vorwiegend
sphärolithische Ausbildung.

Die Quarzporphyre und manche verkieselten Tuffe bilden ein geschätztes Schottermaterial
, daher sind in ihnen zahlreiche Steinbrüche angelegt. Mehrere Brüche
liegen an der Ludwigstraße zwischen dem Schuttertal und der Paßhöhe zwischen
Geroldseck und Rebio. Viele Vorkommen von Quarzporphyr liegen verkehrsungünstig
weitab von den Talstraßen an den Höhen. Das am Hauskopf in einem
großen Steinbruch gewonnene Gut wird mit einer 3 km langen Seilbahn über das
Ramsbächle hinweg zur Brech- und Siebanlage an der Station Hubacker der Rench-
talbahn gebracht.

Oberrotliegend-Sedimente. Nach der Förderung der Tuffe und
Quarzporphyre ging im Rotliegenden die im Oberkarbon begonnene Abtragung
weiter und wurde noch verstärkt. Die höher aufragenden Teile des variskischen
Gebirges wurden kräftig erniedrigt und die Täler und Mulden mit Schutt aufgefüllt
. Ursprünglich müssen weite Flächen im Schwarzwald mit permischen Vulkani-
ten bedeckt gewesen sein. Daß diese heute nur noch an wenigen Stellen erhalten
sind, ist eine Folge der Abtragung im Oberrotliegenden. Daher liegen die Reste der
besonders leicht zerstörbaren Tuffe vielfach in Wannen und Senken, in denen auch
nichtvulkanisches Rotliegendes erhalten blieb.

Die Sedimente des Oberrotliegenden besitzen rote Farben und lassen auf ein anhaltend
arides Klima schließen. Der Umschwung der klimatischen Verhältnisse erfolgte
kurz vor der vulkanischen Tätigkeit. Die häufigsten Sedimente des Oberrotliegenden
im Schwarzwald sind Konglomerate, Fanglomerate und Arkosen. Die
Arkosen sind meist verfestigt, bestehen aus Grundgebirgsgrus mit tonigem Zwischenmittel
und enthalten in unterschiedlicher Menge eckigen Porphyrschutt und kanten-
bestoßene Gerölle von Graniten und Gneisen. Neben diesem Grundgebirgsgrus und
-schutt, der nur über kurze Entfernung verfrachtet und wenig aufgearbeitet ist, enthalten
sie sandige Einlagerungen und an einigen Stellen auch Kieselhölzer. Nach
der Entstehungsart zeigen die Schuttsedimente des Oberrotliegenden im Schwarzwald
große Schwankungen in ihrer Mächtigkeit auf engem Raum; bei Schramberg
werden 500 m erreicht.

Gegen Ende des Rotliegenden waren die Vertiefungen mit Sedimenten aufgefüllt,
und die dazwischenliegenden Erhebungen aus Quarzporphyr, Gneisen oder Graniten
überragten die eingeebnete Landschaft nur wenig. Schließlich ertrank das ein-
gerumpfte Gebirge in seinem eigenen Schutt und Abtragung und Sedimentation kam
nach weitgehendem Ausgleich des Reliefs zum Stillstand.

Den Abschluß der Schichtfolge im Oberrotliegenden bilden Lagen von gelblichen,
dolomitischen Sandsteinen, die eckige Brocken oder zellige Lagen und Trümmer von
rotem Karneol enthalten. Karneolknollen aus diesem Horizont sind am SW-Hang
des Urselsteins, um die Moos, am Hang des Helgenbühls in der oberen Nordrach
oder am Langhärdle nördlich Oberharmersbach zu finden. Es handelt sich dabei um

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