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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
40. Heft.1960
Seite: 47
(PDF, 128 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1960/0050
Zum Kennzeichen der lößbedeckten Vorbergzone gehören die breitsohligen
Täler, deren Relief pliozän oder alttertiär ist, denn der Löß überkleidet nur diese
älteren Formen. Einzelne Hügel tragen auch isolierte Lößauflagen, so die Rücken
bei Urloffen vor dem Ausgang des Renchtals. Die Lößmächtigkeit beträgt in der
Vorbergzone durchschnittlich 5—7 m; am Schutterlindenberg werden über 10 m
erreicht.

Die Fruchtbarkeit der Vorhügelzone und deren dichte Besiedlung ist durch den
Löß bedingt. In einem breiten Band säumt diese Lößlandschaft mit ihren weiten
Trockentälern und Hohlwegen den Gebirgsrand. Ausgeprägt ist der Unterschied in
der Besiedlung der Lahr-Emmendinger Vorberge. Der lößbedeckte Teil weist eine
hohe Siedlungsdichte auf, und gehäuft liegen die Orte längs dessen östlichem Rand
gegen die höhere Buntsandsteinstufe. Der aus Buntsandstein aufgebaute Teil dagegen
besitzt nur einige Wohnplätze in den Tälern, wie die Klostersiedlung Etten-
heimmünster, wird aber sonst vom Wald eingenommen.

Das Gebirge. Durch die Schwarzwaldrandverwerfung tektonisch abgesetzt,
steigt ostwärts der Vorbergzone der Schwarzwald auf. Diese Randverwerfung zeigt
eine wechselnde Sprunghöhe, die bei Achern 800 m, am Fremersberg nur 300 m
beträgt.

Die Ortenau umfaßt westliche Teile des nördlichen und des mittleren Schwarzwalds
. Die Grenze zwischen diesen beiden Gebirgsabschnitten wird längs der
Wasserscheide zwischen Acher und Rench gezogen, verläuft also auf der Kammlinie
Ringelbacher Kreuz - Hohreut - Bartleskopf - Simmersbacher Eck - Sohlberg -
Eselskopf - Hundskopf - Schwabenkopf - Melkereikopf - Vogelskopf - Schweinkopf-
Schliffkopf - Schurkopf - Plonkopf - Sandkopf - Roßbühl - Zuflucht - Kniebis.
Diese Grenzlinie entspricht ungefähr der Richtung Renchen - Freudenstadt. Sie
besitzt durch die kräftige Erosion des Lierbachs, der sich nördlich Allerheiligen
gegen Melkereikopf und Vogelskopf eingetieft hat, eine Ausbuchtung von etwa
4 km nach Norden.

Im Norden hat die Ortenau Anteil an der Senke von Baden-Baden, die tektonisch
eine Sonderstellung innerhalb des Gebirgskörpers einnimmt und durch ihre mächtigen
Ablagerungen von Oberkarbon und Rotliegendem gekennzeichnet ist.

Bei der jungtertiär-pleistozänen Herauswölbung des Schwarzwalds wurden die
einzelnen Gebirgsteile unterschiedlich stark gehoben. Dies läßt sich an der Höhenlage
der Buntsandsteinauflagerung deutlich erkennen. Am Westhang der Hornis-
grinde, der tektonisch und morphologisch höchsten Erhebung des Nordschwarzwalds
, liegt die Grenze Grundgebirge/Buntsandstein in 940 m Höhe. Nach
Süden nimmt sie an Höhe ab und senkt sich bis zum Südhang des Nillkopfs
bis 740 m. Zwischen dem Hochgebiet der Hornisgrinde und dem noch stärker
herausgehobenen Feldberg-Schauinslandgebiet im Südschwarzwald liegt eine Muldenzone
, die als Kinzigmulde bezeichnet wird. Die Kinzig, die das größte Einzugsgebiet
unter den Schwarzwaldflüssen besitzt, quert in dieser Muldenzone das ganze
Gebirge und entwässert sie zum überwiegenden Teil.

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