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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
40. Heft.1960
Seite: 62
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Hügelsheim, das allerdings schon außerhalb der Ortenau liegt. Dieser Dolch ist ein
Importstück aus dem Westen (Abb. 2d). Für die Bedeutung des Handels spricht
der Griesheimer Fund. Schon vor langer Zeit wurde im „Gottswald" ein Schatzfund
gemacht, der acht Beile umfaßte und dem Offenburger Museum einverleibt
wurde. Der gute Erhaltungszustand läßt auf einen Depotfund schließen. Die Beile
gehören der Hügelgräberbronzezeit an (Abb. 2a). Die Gründe für das Vergraben
eines Schatzes können verschieden sein. Es mag manchmal die Last zu schwer geworden
sein, da schaffte man sich Erleichterung, indem ein Teil dem Boden anvertraut
wurde, bis man wieder darauf zurückkam. Drohende Gefahr kann den Besitzer
wohl auch veranlaßt haben, sich seiner Last vorübergehend zu entledigen,

Abb. 2. Funde der Bronzezeit: a Axt von Griesheim, b Axt von Rheinbischofsheim,
c Axt von Lahr, d Dolchblatt von Hügelsheim, e Schwert von Meißenheim

da Metall damals einen wertvollen Besitz bedeutete. Aus Bronze wurde ja alles
gefertigt: Gebrauchsgegenstände, Waffen und Schmuck. Der Bronzegießer übernahm
die Rolle des früheren Steinwerkzeugherstellers. In primitiven Hochöfen wurde
das Erz geschmolzen, das Metall gewonnen und in Formen gegossen. Neben den
Rohstoffen wurden auch die Altmaterialien beim Gießen verwendet, um neue Geräte
daraus zu fertigen.

In der Form der Bronzeäxte lebten die einfacheren Steinäxte weiter (Abb. 2a).
Das leichter zu formende Metall gab die Möglichkeit, die Schneide erheblich zu
verbreitern. Die Ränder der Axt wurden vorgewulstet, um ihr in dem einen gespaltenen
Schenkel des Kniestücks größere Festigkeit zu geben. Daß die Axt auch
an der Endbahn nicht herausgleiten konnte, erhielt sie einen Ausschnitt, der beim
Hiebe sich fest in das Holz einklammerte. Auf einer weiteren Stufe der Entwick-

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