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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
40. Heft.1960
Seite: 64
(PDF, 128 MB)
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versehene Aussparung, die sicher ehedem eine organische Masse trug, die der Verzierung
diente. Die eigentlich dichtere Besiedlung unseres Gebietes setzte erst mit
der folgenden frühen Eisenzeit ein, die man nach dem Fundort im Salzkammergut
Hallstattzeit nennt. Die Hügelgräberbevölkerung setzte sich wieder gegen den
Urnenfeldereinfluß durch. In dieser wohl mehr geistigen und kulturellen als kriegerischen
Auseinandersetzung gewann das einheimische Volkstum die Oberhand
und erlebte eine Blütezeit. Die Handelsverbindungen gingen nach allen Himmelsrichtungen
und brachten bisher nicht gekannten Reichtum ins Land. Jedoch der
Reichtum förderte die Üppigkeit. Diese Jahrzehnte müssen einen starken Bevölkerungszuwachs
erbracht haben. Neues Siedlungsland wurde in Besitz genommen.
Stattliche Burgen und Fürstengräber im Lande zeugen von einer frühen staatlichen

Ordnung. Zwei solcher Fürstengräber weist die Ortenau auf, die aber beide am
Rande unserer Landschaft liegen, nämlich Kappel und Hügelsheim (Rastatt). Der
Tote ist innerhalb einer hölzernen Grabkammer auf einer besonderen Holzunterlage
zusammen mit seinem Streitwagen, seinem Schmuck und seinen Waffen bestattet
. Über dem Grab wölbte sich ein weithin sichtbarer Grabhügel. In Hügelsheim
fand anscheinend auch die Gemahlin des Herrschers in einem eigenen unweit
gelegenen Hügel ihre letzte Ruhestätte. Reich an Gold, an importiertem
Schmuck und Gebrauchsgegenständen war der Hügel von Kappel. Die Pracht wäre
nicht denkbar ohne die Importe aus der mittelmeerischen Welt. Ein weiteres Grab
wurde in Appenweier freigelegt.

Aber auch das Eisen trat jetzt mehr und mehr hervor. Ursprünglich wurde es
seiner Seltenheit wegen nur spärlich, und zwar nur als Schmuck, verwendet. Waffen
und Geräte bestanden immer noch aus Bronze. Während noch in der Bronzezeit
die Axt das Gerät für viele Zwecke war, wurde sie in der Bewaffnung in dieser
Epoche abgelöst durch das Schwert und den Dolch. Das Schwert war lang und
wurde aus Eisen gefertigt. Es war nicht mehr nur Stichwaffe wie in der Bronzezeit
, sondern mehr für den Hieb berechnet. Der Schmuck entwickelte sich in der
späten Hallstattzeit reich. Nicht nur Gold, Bronze und Eisen lieferten Gegenstände

b

c

d

Abb. 3. Funde der Hallstattzeit:
a Söllingen, b und c Meißenheim, d Hügelsheim

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