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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
40. Heft.1960
Seite: 76
(PDF, 128 MB)
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des sich schon früh heraushebenden
Ortsadels sein. Der
Krieger wurde mit seinen Waffen
, die Frau mit Schmuck und
anderem Gerät bestattet.

Die Toten liegen zumeist in
Reihen nebeneinander geordnet
(Reihengräberfelder) nicht sehr
tief unter der Erde. Sie wurden
in einem Holzsarg beigesetzt
, die ganze Ausrüstung
kam mit ins Grab, wie das die
ganze urgeschichtliche Zeit hindurch
der Fall war. Manchmal
schützte eine Steinkiste den
Holzsarg. Nur langsam verschwanden
die heidnischen
Bräuche der Beigaben. In Lahr-
Burgheim wurden noch im achten
Jahrhundert Bestattungen
mit Beigabe in einer Kirche
vorgenommen. Der Tote von
Oos (Abb. 12) hatte ein langes
zweischneidiges Hiebschwert,
die Spatha (a), bei sich. Der
Griff war mit Goldblech (b)
umgeben. Aus vergoldetem
Silber bestand das Mundstück
der Scheide (c), aus Silber das
Ortband. Reich mit Niello, Vergoldung
und Halbedelsteinen
ausgeschmückt war der Abschluß
des Ortbandes (d). Vom
Wehrgehänge fand sich in Oos
anscheinend nichts, dagegen
zeugen in Offenburg silber-
tauschierte Schnallen von der
reichen Ausstattung desselben. Über den Füßen des Toten lag der Schild, dessen eiserner
Buckel (e) mit den zugehörigen Heftnägeln sowohl in Oos wie in Offenburg sich
vorfand. Zur weiteren Ausrüstung des Mannes gehörte das einschneidige Hiebmesser
(Skramasax), die Streitaxt (Franciska) (f), der Wurfspieß (g), Pfeil (h) und Bogen.
Dazu kommen noch gelegentlich Beinkamm und Bartzängchen. Immer tauchen auch
Reste von Keramik, nämlich Gefäße von doppelkonischer Gestalt, auf, so in Urloffen.
Aus einem Frauengrab stammen farbige Tonperlen, die in Nonnenweier zum Vor-

Abb. 12. Beigabe eines alemannischen oder fränkischen Grabes
in Oos: a. Spatha. b. Goldblech vom Griff, c. und d. Reste der
Schneide, e. Schildbuckel, f. Franziska, g. Speerspitze, h. Pfeilspitze
, k. ein Eisenstäbchen

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