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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
40. Heft.1960
Seite: 82
(PDF, 128 MB)
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Durchschnitt der Ortenau (176); Extreme nach oben und unten sind selten; das
weist auf verhältnismäßig geringe Strukturgegensätze; doch waren diese Gegensätze
ein paar Jahrzehnte zuvor noch wesentlich geringer. Schwarzwald und auch
Bruchgebiet sind durch geringere Volksdichte gekennzeichnet, vor allem der erstere,
wo die Mehrzahl der Gemeinden unter dem Durchschnitt liegt; das ist bedingt
durch die weiten Waldgebiete und durch die vor allem auf Vieh- und Holzwirtschaft
beruhende Landesnutzung, die ihrem Wesen nach großräumig sein muß;
nicht ganz so tief liegt die Volksdichte im Bruchgebiet und ist hier durch die weiten
feuchten Wiesenniederungen hervorgerufen; zudem fehlen dem Bruchgebiet die
Städte. Im Schwarzwald liegen sie nur in den beiden Haupttälern, die den Verkehr
über das Gebirge vermitteln, im Kinzigtal (Gengenbach, Zell am Harmersbach,
Haslach) und im Renchtal (Oberkirch und, am Fuß der Kniebisstraße, Oppenau).
Auch die Niederterrasse hat eine nur unwesentlich höhere Dichte als das Bruchgebiet
; es ist ein Raum, in dem die Landwirtschaft im Vordergrund steht; wo
Handelsgewächse, vor allem Tabak, angebaut werden, ist in einzelnen Orten die
Dichte etwas größer. Uber dem Durchschnitt liegt diese dagegen in der Vorhügel-
und in der Randzone. Die lößreiche Vorhügelzone ist das Wein- und Obstbaugebiet
des Landes. Der Rebbau vermag schon auf wesentlich kleinerer Bodenfläche als der
Ackerbau eine Familie zu ernähren, erlaubt daher eine wesentliche Verdichtung der
Bevölkerung. Unter den Landgemeinden haben die der Vorhügelzone die höchste
Dichte. Die Randzone ist seit der Römerzeit die Haupt-Süd-Nord-Verkehrsachse
des Landes, in ihr liegt darum über die Hälfte der Städte (9 von 17); sie liegen
meist an der Einmündung der Schwarzwaldflüsse in die Rheinebene; nur in dieser
Zone hat die städtische Bevölkerung zahlenmäßig die dörfliche überholt (66 127
gegen 52 938). Die Karte zeigt aber auch um die Städte eine Verdichtung der
Landgemeinden, z. T. sind sie in die Industrieentwicklung mit einbezogen (so z. B.
Bühlertal), oder sie sind Wohngebiete für die zunehmende Zahl von „Pendlern"
geworden, die täglich in die benachbarten Städte zur Arbeit fahren. Die ungewöhnliche
Bevölkerungsdichte des Schwarzwalddorfes Kuhbach (691) ist nur durch
seine Lage unmittelbar vor den Toren Lahrs zu erklären, ebenso die hohe Volksdichte
der Landgemeinden um Offenburg, sie liegt hier nahe bei 440, z. T. sogar
darüber; zudem sind sie z. T. noch Rebgemeinden. Auf der Niederterrasse finden
wir eine solche Verdichtung nur in und um Kehl.

//. Die Lage und die Verteilung der Siedlungen

Siedlungsgröße und Siedlungsdichte sind abhängig von der Siedlungsweise
, also davon, ob mehr die geschlossene Stadt- oder Dorfsiedlung oder die
Streusiedlung in der Form von Weilern, Zinken und Einzelhöfen vorherrscht. Die
Siedlungsweise selbst wird bestimmt durch Boden, Klima und Lage. Am deutlichsten
erkennt man das, wenn man Ebene und Gebirge einander gegenüberstellt.
Im Kreise Kehl entfallen auf 35 politische Gemeinden nur 84 Siedlungen, auf die

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