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Arten und gegen die jüngeren Mischformen, die in großer Variationsbreite, ein-
und zweigeschossig, in den Bereichen entstanden sind, in denen das Kinzigtäler
Haus mit den zwei andern Schwarzwälder Formen am Rande der heutigen Or-
tenau, dem „Heidenhaus" und dem Gutacher Haus, zusammentrifft.
Das Kinzigtäler Haus ist entweder umwandet mit dem in der Rheinebene
üblichen Fachwerk mit Flechtwerk-Lehmfüllung, oder die Rodungssiedler haben
Abb. 16. Ottenhofen, Murhof
das mitgebrachte Fachwerk mit fichtenen oder tannenen Bohlen ausgesetzt (Abb. 12
zeigt beide Wandbildungen).
Im Achertal sind die wenigen Kinzigtäler Häuser, welche die Verwüstungen
durch die Kriege im 17. Jahrhundert überdauert haben, langsam von einer neuen
Hausart verdrängt worden. Dieses jüngere Haus hat vom Kinzigtäler Haus die
große Form, das steinerne Untergeschoß mit den Stallungen, die Raumeinteilung
und das Dachgerüst mit liegenden Stühlen, Firstbaum und die hängenden Rafen
übernommen. Im Gegensatz zu seinem Vorbild ist es jedoch zweigeschossig und
hat einen Giebel, der mit seiner starken Übersetzung noch an den „Trippel" des Kinzigtäler
Hauses erinnert. Die Wände bestehen aus Fachwerk mit Flechtwerk-Lehmfüllungen
. Das Fachwerk ist nach Ortenauer Art gestaltet. Der erste Stock hat eine
bescheidene, der zweite Stock eine reich gegliederte Wandaufteilung (Abb. 16).
Auf den Höhen zwischen dem Kinzig- und dem Elztal und um den Hünersedel
tritt eine andere Hausform auf, welche die Siedler aus dem Breisgau, in dem sich
das alte Firstsäulenihaus weit länger halten konnte als in der Ortenau, mitgebracht
haben. Auf diesen Hochflächen ist das Firstsäulenhaus, das in der früh- und
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