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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
40. Heft.1960
Seite: 141
(PDF, 128 MB)
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Gengenbadi, Rathaus

allenthalben hieraus ergaben, beweisen zur Genüge, welche Bedeutung die Erwerbung
kirchlicher Vogteien für die Förderung weltlicher Machtbestrebungen hatte.
Die Stellung, welche die Zähringer seit dem Beginn des 11. Jahrhunderts in der
Ortenau einnahmen, bietet für diese Verhältnisse ein treffendes Beispiel.

Bezelin von Villingen, der Stammvater des zähringischen Hauses, war ein häufig
gesehener Gast am Hofe Heinrichs IL, den er auch nach Italien begleitet hat. Der
Gunst der Kaisers verdankte er wohl die Verleihung der Ortenau, als deren Graf
er zuerst im Jahre 1016 bezeugt wird12). Es war freilich nicht mehr die Ortenau
in ihrem alten oben gekennzeichneten Umfang, die dadurch an das Haus Zähringen
gelangte. Wenige Jahre zuvor hatte Heinrich II. seine Lieblingsgründung, das Bistum
Bamberg, in unerhört reicher Weise mit Besitzungen ausgestattet, die sich vom
mittleren Deutschland bis nach Kärnten erstreckten und im Westen den Rhein erreichten
. In der Ortenau gehörten dazu die Klöster Gengenbach und Schuttern und
der Hof Nußbach13), die dadurch in die Immunität des Hochstifts Bamberg einbezogen
und so von der Amtsgewalt des Ortenaugrafen befreit wurden. Es ist zu
vermuten, daß Bezelin gleichzeitig mit der Grafschaft auch die Vogtei über diese
bambergischen Güter erwarb, die im Besitz seiner Nachkommen erscheint und nach
dem Aussterben des Geschlechtes den Gegenstand jahrzehntelanger Kämpfe bildete.

J2) Friesenheim in comitatu Berchtoldi in pago Mortinouua. DH. II 348. Die Identität dieses Berthold
mit Bezelin ist nicht zweifelhaft, da nach Bczelins Tode (15. Juli 1024) sofort sein Sohn Berthold im Besitz
der Grafschaft erscheint: 1025 Schuttern in pago Mortenowa in comitatu Bertholdi comitis. DK. II 13.

13) Gengenbach: Mon. Germ. DH. II 167; für Schuttern ist nur die Bestätigungsurkunde Konrads II. v. J.
1025 erhalten: DK. II 13; Nußbach: DH. II 156.

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