Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
40. Heft.1960
Seite: 145
(PDF, 128 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1960/0148
Ansicht der Tiefburg Lahr von Nordwesten

daß nach seinem Hinscheiden, da er selbst kinderlos war, die Allodien an seinen
Bruder Albert von Teck fielen, die Lehen aber an seinen Neffen Berthold V.20). Zu
den Lehen gehörte auch die Ullenburg selbst, die sich seit dem Jahre 1070 im Eigentum
des Straßburger Hochstifts befand. Wir dürfen aus diesen Nachrichten mit
völliger Sicherheit schließen, daß die Zähringer noch das ganze 12. Jahrhundert
hindurch das herrschende Geschlecht in der Ortenau waren. Der Verwaltung und
militärischen Sicherung ihrer umfangreichen, aber zerstreuten Besitzungen dienten
die Ministerialen, ein Stand unfreier Rittergeschlechter, der eben damals durch den
Heer- und Hofdienst und die dadurch bedingten Beziehungen zum Fürstentum aus
der Unfreiheit zu einer geachteten sozialen Stellung und großem Einfluß emporzusteigen
begann. Da sich diese Geschlechter nach ihren Wohnsitzen zu nennen
pflegten, können wir ihre Ausbreitung über den ganzen Landstrich vom Schutter-
bis zum Renchtal verfolgen. Ihre Burgen, deren Trümmer noch heute von den
Kuppen des Schwarzwaldes auf eine fremdgewordene Welt herabschauen, verliehen
der Landschaft ein neues Gepräge. Sie waren die militärischen und administrativen
Brennpunkte der Gebietsherrschaft. Tiefburgen sicherten auch die Kreuzungen der
großen Verkehrsstraßen in der Rheinebene; einige von ihnen wie Lahr und Offenburg
wurden später die Ausgangspunkte für die Anlage städtischer Siedelungen.

Der Letzte des Geschlechtes, das diesen bedeutenden Besitz sein eigen nannte,
Herzog Berthold V., starb im Jahre 1218. Sein Hinscheiden gab das Signal zu
einem langwierigen Erbfolgestreit, der eine vollständige Umwälzung der Machtverhältnisse
am Oberrhein herbeiführte und somit auch in der Geschichte der
Ortenau eine neue Epoche einleitet.

2«) Freib. Diöz. Archiv XIV 86.

10 Die Ortenau

145


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1960/0148