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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
40. Heft.1960
Seite: 249
(PDF, 128 MB)
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Dieser Überblick beschränkt sich aus naheliegenden Gründen, ohne auf Vollständigkeit
Wert zu legen, auf einige skizzenhafte Angaben. Immerhin mögen
diese Angaben genügen, dem Leser die Überzeugung zu vermitteln, daß Straßen-
und Brückenbau, wie anderwärts, auch in seiner Heimat Bewundernswertes geleistet
hat und leistet.

Hochentwickeltes Reise- und Bäderwesen

Von Otto Ernst Sutter

Die oberrheinischen Landschaften zwischen Odenwald—Main im Norden und
Hochrhein—Bodensee im Süden werden in Werbeschriften gelegentlich als klassischer
Bereich innerdeutscher wie internationaler Touristik bezeichnet. Das Herzstück
dieser Domäne gepflegten Gästewesens, die Ortenau, im weitesten Sinne etwa
Mittelbaden, trägt sichtbar und entscheidend dazu bei, solcher propagandistischer
Verheißung tragfähige Erfüllung zu gewährleisten, Ruf und Ansehen des südwestdeutschen
Fremdenverkehrs zu behaupten und immer noch zu mehren.

In den letzten drei Jahrzehnten, also in der Zeit, die verstrichen ist, seit diese
großangelegte Monographie unserer heimatlichen Welt herausgegeben wurde, die
nun, auf den Stand der Dinge der Gegenwart ergänzt, neu erscheint, haben touristischer
Handel und Wandel, wenn gleich durch den Zweiten Weltkrieg und die
Epoche der schlimmsten Folgen des Zusammenbruchs unterbrochen, in fast unglaubhaft
anmutendem Ausmaß sich zu entwickeln vermocht. Ortschaften, die nicht
wenigstens an einem munteren Ausflugsverkehr teilhaben, dürfte es nur noch wenige
geben, von den Bade- und Kurplätzen, Sommerfrischen und Wintersportbezirken
ganz zu schweigen. Es macht mehr oder weniger den Ehrgeiz der Rathäuser in
großen, mittleren und kleinen Siedelungen aus, im Umtrieb des Fremdenverkehrs
eine Rolle zu spielen. Für ungezählte Städtlein und Dörfer ist das Urlaubswesen
zum Ausgangspunkt neuen wirtschaftlichen Aufstiegs geworden. In der Hauptferienzeit
wird auch die Ortenau von der Touristik in ihren vielfachen Abschat-
tierungen beherrscht. Die großenteils ausgebauten Straßen, nicht selten aber auch
noch verträumte Sträßlein stehen dann im Zeichen eines mächtigen Autoverkehrs,
der allerdings nicht selten beängstigende Formen annimmt. Die Unterbringung
der Gäste, die hauptsächlich von der Wasserkante, aus Rheinland-—Westfalen,
aus Hessen, aber auch aus dem Saarland kommen, bereitet in den Wochen stärksten
Zustroms der Besucher oft erhebliche Schwierigkeiten. In stetig wachsender
Zahl ergänzen Privatzimmer, die oft freigestellt werden, indem die Vermieter
in ihren Wohnbedürfnissen sich einschränken, um am Gewinn des Fremdenverkehrs
aus der Vermietung teilzuhaben, die gastgewerblichen Unterkünfte. Viele

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