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der Sitzreihen die Madonna mit Barbara, Margaretha und Katharina, durchweg
mit herbem Gesichtsausdruck, neben burlesk satirischen und profanen Szenen (Mann,
der sein schlagfertiges Weib auf dem Schubkarren führt, und der eigenen Darstellung
bei der Arbeit in der Werkstatt) nebst der ausführlichen Signierung anbrachte
im Stile starker Gewandknitterung. Ihm sind offensichtlich auch einige Figuren in
Ersingen zuzuweisen. Vor allem aber dürfte ihm bzw. seiner Wirksamkeit eine ungemein
zierlich gehaltene Verkündigungsgruppe in der Stiftskirche zu Baden-
Baden zuzuschreiben sein. Während sich Kern erst in seinen Spätwerken der
Denkmal des Jörg von Bach
in Offenburg
von Christoph von Urach
Formenwelt der Renaissance zuwendet, hat Christoph von Urach21a)
nach einigen in seiner Heimat geschaffenen, noch rein gotischen Frühwerken viel
rascher und bestimmter sich dem neuen Stil erschlossen. Er muß spätestens gegen
Ende der zwanziger Jahre des 16. Jahrhunderts in die Dienste des badisch-mark-
gräflichen Hauses getreten sein und hat in den zwei folgenden Jahrzehnten für das
fürstliche Haus wie für andere Adelsfamilien eine größere Reihe Grabepitaphien
geschaffen18) (außer in unserem Gebiet, in Pforzheim, Kenzingen, Wertheim,
21a) Vgl. die Zusammenstellung seiner Werke durch Hermann Bastian („Christoph von Urach") in
dieser Zeitschrift 1933, S. 164 ff., und 1935, 1 ff., dazu auch A. S c h a h 1 , in „Das Münster" 1959, 167 tt.
18) Rott hat sie erstmals zusammengestellt (Kunst und Künstler am badcn-durlachischcn Hof Karls-
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