http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1960/0374
Gemälde am rechten
Seitenaltar in Lautenbach:
Hl. Elisabeth und
hi. Maria Magdalena
Burkardi (1492—1514); vier der Einzeldarstellungen wiederholen ikonographisch
ziemlich getreu die zwei Flügel des Lichtentaler Altars von 1489, ohne daß auch
ein irgendwie erkennbarer stilistischer Zusammenhang vorläge. Die hervorragende
Gabe des Meisters für markante Charakterisierung in Ausdruck und Haltung geht
zusammen mit einer tiefen Innerlichkeit und Verhaltenheit: ein grundverschiedenes
Temperament gegenüber demjenigen Baidungs. Der Lautenbacher Meister war eine
fertige, in alter Tradition ausgereifte, in Technik aber schon fortschrittliche Persönlichkeit
, die neben den am Oberrhein überall nachwirkenden Einflüssen Schon-
gauers und damit auch der niederländischen Kunst nicht frei von oberschwäbischen
geblieben ist und vor allem mehrfache Erinnerungen an Dürers Marienleben aufgenommen
hat, so daß man mit der Zeitansetzung sicherlich über 1510 hinausgehen
darf.
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