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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
40. Heft.1960
Seite: 400
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1960/0403
Von dem schon obengenannten Vorarlberger Maurermeister J o h. E 11 m e n -
reich 45a) wurde auch die Kirche von Appenweier ",4) 1748/1752 aufgeführt,
und zwar nach Plänen des markgräflich-badischen Baumeisters K r o h m e r , ein
einschiffiger, emporeloser Bau mit einem schönen, an Gengenbach erinnernden
Turm, Lisenengliederung der Außenwände und schönen Stukkaturen im Innern von
dem Rastatter Hofstukkateur Schütz, der auch die drei Altäre in Stuckmarmor
herstellte. Das Hochaltarbild lieferte (1752) Joh. Pfunner von Freiburg, die

Bilder der Nebenaltäre Hofmaler H e inr.
Lihl von Rastatt (1751); die Deckenmalereien
schuf Benedikt Gambs
von Freiburg. Eimenreich war es
auch, der 1754 die kleine Wallfahrtskapelle
St. Wendel46a) im Herztal bei
Nußbach errichtete, einen Bau von schlichtesten
Außen- wie Innenformen, die Fassade
durch ein Portal mit flottem Volutengiebel
und eine darübergesetzte Außenkanzel
betont, das Innere durch ein ungemein
geistvolles, den ganzen Chor zu
einem Altar umwandelndes Wandbild von
J. Pfunner. Dem gleichen Meister ist
auch die evangelische Kirche von Will-
statt4',b) zuzuschreiben (1756). Der Turm
vor dem Übergang zum Achteck von
zwei wuchtigen Voluten eingefaßt; im
Innern ist das Motiv der Fassadenbehandlung
von St. Wendel benützt, um in
sehr geschickter Lösung über dem Altar
die Kanzelnische aufzubauen und darüber mit einer schönen Kreuzigungsgruppe
abzuschließen.

Hausach-Dorf. St. Mauritius nach der Außenin
Standsetzung Aujn.: Dr. Cintc

4r,a) Uber die Ellmenreich in Mittelbaden vgl. H. G t n t c r , Barock in Südbaden, S. 11 ff.
•*) Vgl. Herrn. Gintec, Die Pfarrkirche von Appenweier, Otfenburg o. J.
«da) Vgl. H. G i n t e r in „St.-Konrads-Kalcnder" 1921, S. 42 ff.

43b) Die Kirche zu Willstatt ist im zweiten Weltkrieg durch Artilleriebeschuß schwer beschädigt worden.
Ihre Wiederherstellung kam 1956 zum Abschluß. Die Konservierungsmaßnahmen lagen in den Händen des
Restaurators Harry M a c L e a n , Heidelberg. Vgl. H. B a t z : „200 Jahre Barockkirche Willstätt", 1956 im
Selbstverlag des Verfassers, Willstätt.

Es steht zu vermuten, daß vom gleichen Meister, der die Willstätter Kirche gebaut hat, auch das ehemalige
Amtshaus der Grafschaft Hanau-Lichtenberg, das sogenannte „Korker Schloß", in dem nur wenige Kilometer
von Willstätt entfernten Kork erbaut worden ist. Eine Namensähnlichkeit ist zweifellos zu erkennen bei den
im General-Landesarchiv Karlsruhe befindlichen Bauakten über dieses Schloß, in denen die Abrechnungen des
Maurers und Steinmetzen „Elimerich" aus Offenburg zu finden sind. (Wie Sauer weiter oben berichtet hat, hat
Ellmenreich von 1714 bis 1717 das Markgräfliche Amtshaus in Offenburg gebaut!) Dieses Schloß wurde 1728/31
an Stelle eines abgebrochenen Jagdschlosses als Amtssitz für den hanau-lichtenbergischen Rat und Landschreiber
errichtet. Es ist ein rund 30 m langer und 14,50 m tiefer zweigeschossiger Bau mit Mansarddach, dreiachsigem
Mittelrisalit und Frontispiz. Das seit langer Zeit schon den „Korker Anstalten" als Altersheim dienende
Gebäude wurde im Februar 1956 durch eine Feuersbrunst schwer heimgesucht. Sein Wiederaufbau unter dei
Leitung von Architekt Richter, Mannheim, hatte die historisch getreue Wiederherrichtung des Äußeren zum

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