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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
41. Heft.1961
Seite: 11
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1961/0013
Bericht über die Jubiläumstagung am 16. Oktober 1960

Trotz dem regnerischen Wetter waren viele gekommen, um der Feierstunde
unseres jubilierenden Vereins in der Aula der Gewerbeschule der Stadt Offen-
burg am 16. Oktober 1960 beizuwohnen. So konnte unser 1. Vorsitzender,
Dr. Otto K ä h n i, zahlreiche Mitglieder aus Mittelbaden und eine Reihe angesehener
Gäste begrüßen: Oberregierungsrat Walz, Regierungspräsident a. D.
Dr. Waeldin, Bürgermeister End, Ministerialrat Dr. Asal, Universitätsprofessor
Dr. Metz, den Redner der Jubiläumstagung, Universitätsprofessor Dr. Bader aus
Züridi, und Stadtarchivrat Charles Wittmann aus Straßburg. Indem Dr. Kähni den
Werdegang des Vereins schilderte, würdigte er vor allem die Verdienste der beiden
verstorbenen Männer Ernst Batzer und Adolf Siefert. Der Redner führte des
weiteren aus: „Wir begehen unser Fest in bescheidener Weise, wie das auch dem
Wesen unseres Historischen Vereins entspricht. Seine Arbeit vollzieht sich in den
Archiven und in stiller wissenschaftlicher Forschung." Mit Stolz verwies Herr Kähni
darauf, daß die Titelgebung unseres Jahrbuches viel dazu beigetragen habe, den
halbvergessenen Namen Ortenau neu zu beleben und weithin bekannt zu machen.
Nach dem Sinn der heimatgeschichtlichen Forschung in unserer technisierten Zeit
fragend, konnte Dr. Kähni feststellen, daß die Universitäten heute der Heimatforschung
stärkste Beachtung schenken und ihr eigene Einrichtungen widmen. Wenn
Männern und Frauen die Heimatgeschichte noch etwas bedeutet und wenn eine
aufgeschlossene Jugend bereit ist, das Erbe anzutreten, meint unser Vorsitzender,
werde der Historische Verein weiterleben.

Nun betrat Universitätsprofessor Dr. Bader das Rednerpult zu seinem Festvortrag
„Burg, Dorf und Stadt der Ortenau im Mittelalter". Der Festredner umriß
das einstige, von Höfegruppen zum Dorf gewandelte Siedlungsbild, das sich durch
eine stetige Binnenkolonisation veränderte. Entscheidenden Anteil hatten dabei verbesserte
Wirtschaftsformen und Vermehrung der Bevölkerung. Im Interesse einzelner
Dörfer schlössen sich diese zu Markgenossenschaften zusammen zu gemeinsamer
Bewirtschaftung von Wald und Weide. Die Ortenau war reich an solchen
Markgenossenschaften. Der Redner berührte dabei auch die von mir erforschte
Markgenossenschaft der vier Dörfer Herbolzheim, Tutschfelden, Broggingen und
Bleichheim.

Die Ortenau war ein an Burgen reiches Land. Sie waren in ein größeres System
eingeordnet, jedes Tal hatte seine Burg, bisweilen sogar mehrere. Es wurde dabei
auf unser Jubiläumsbuch „Burgen und Schlösser Mittelbadens" hingewiesen. In der
Ortenau gehen Dorf und Stadt weitgehend ineinander über. Die Ortenau kennt
keine Großstadt. Die beherrschende Stadt war und blieb Straßburg, das Wirtschaft -

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