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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
41. Heft.1961
Seite: 33
(PDF, 77 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1961/0035
Der starke Ostwind, der die Schloßbergsträße herabwehte, fachte die Brunst
mächtig an und trieb .sie dem unteren Tor zu. Zunächst wurde das vor vier Jahren
im Hof des „Rößles" erstellte Wohnhaus des alten Rößlewirts Andreas Traut-
w e i n vom Feuer erfaßt. Fast gleichzeitig griffen die Flammen auf das große Dach
des Gasthauses zur „Sonne" des Mattheus Seeger über und sprangen von dort
auf das Haus des Bäckers Andreas Lehmann und des Sägers Abraham

Blick durch den Rathausbogen
auf den Marktplatz. Links das
ehemalige Gasthaus „Rößle",
in welchem am 8. Januar 1791
der große Brand ausbrach.
Das prächtige Fachwerkhaus
wurde von Zimmermeister
Friedrich Woessner aus Schiltach
erbaut. Rechts daneben
das Gasthaus zur „Sonne",
ein reichgegliederter Fachwerkbau
, ebenfalls aus dem Jahre
1791. In ihm entstand der
große Stadtbrand am 26. August
1590.

Aufn.: Fautz

Maurer. So stand in wenigen Augenblicken der untere westliche Teil des Marktplatzes
bis zum unteren Tor in hellen Flammen.

Zunächst wollte es als Glück erscheinen, daß der Wind das Feuer bergabwärts
trieb. Oben am Brandherd bildete das große Haus des Engelwirts Christian
Gottlieb Baumann (heutige Apotheke), das dann allerdings sehr stark
mitgenommen wurde und großen Wasserschaden erlitt, geradezu einen Schild, der
vom Oberstädtle die Feuersbrunst abhielt und so eine noch größere Brandkatastrophe
abwendete.

Inzwischen waren von überall her Leute zur Bekämpfung des Feuers und zur
Rettung der Fahrnisse herbeigeeilt. Auf dem Marktplatz waren alle Männer des
Städtchens, viele Hilfskräfte aus dem Lehengericht und der benachbarten Gemeinde
Kinzigtal bemüht, das Feuer einzudämmen. Dem großen Brandherd gegenüber aber
waren sie machtlos. Wohl besaß Schiltach eine gut ausgebildete Feuerwehr, doch für
einen so ausgedehnten Brandherd fehlte es an den nötigen Löschgeräten.

Sehr bedenklich wurde für die Stadt die Lage, als auch das untereTor Feuer
fing und sein Aufbau und das darunter liegende Wachhaus und Schlachthaus
brennend zusammenstürzte. Dadurch war der Zugang zum Marktplatz versperrt
. Fast gleichzeitig schlug der Wind um und wehte nun kräftig das Tal herauf.
Auf dem Marktplatz stand man fast hilflos da, denn das Löschwasser konnte nur
noch auf dem Umweg über das Hinterstädtle herangeschafft werden, die Feuerspritze
stand damit nicht mehr in vollem Einsatz.

3 Die Ortenau

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