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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
41. Heft.1961
Seite: 39
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so wohl geratenen neuen Häuser. Der AmtsverweserDietrich von Hornberg
meldete am 2. April 1792, daß Schiltach wieder aufgebaut sei und daß man
hierbei sich genau an den Plan, den Oberbauinspektor Groß entworfen hatte, gehalten
hat. Das Bild, das uns heute der Marktplatz von Schiltach bietet und das
Städtchen so liebenswert macht, ist somit dem Ideengut dieses Baumeisters zu
danken, ist aber auch ein Vermächtnis der damaligen Zimmermaister, die es verstanden
, die feinen Fachwerkfassaden werkgerecht zu gestalten. Noch heute erinnern
uns Hausinschriften und Hauszeichen an das baufrohe Jahr 1791.

Der Brand am 25. April 1833

Die alte Landstraße führte von Wolfach her über den Hohenstein und an der
Pfarrkirche vorbei durch das Vorstädtle zur Schiltachbrücke und hinauf auf den
Marktplatz. Das Vorstädtle gehörte wohl zu den ersten Erweiterungen des Stadtgebietes
. Dort stand auch von jeher die Pfarrkirche, umgeben von dem alten Friedhof
. Bisher war dieser Stadtteil von den großen Brandkatastrophen verschont geblieben
.

Am Nachmittag des 25. April 1833 brach in der Rotgerberei des Johannes
Georg Röck ein Brand aus. In dem Haus und besonders auf dem Speicher
lagerten große Vorräte an Gerberrinde, die den Flammen reiche Nahrung boten.
Wohl wurde das Feuer sofort bekämpft, doch konnte man nicht verhüten, daß das
Nachbarhaus des Philipp Friedrich Wagner (heute Gasthaus zum
Bierfritz) ebenfalls Feuer fing und völlig niederbrannte. Die Gerberlohe auf dem
Speicher des Röckschen Hauses (heute Buchdruckerei Homberg) flog wie glühende
Spreu umher und gefährdete die ganze Nachbarschaft. Und plötzlich war das
Schindeldach des an sich etwas entferntliegenden Turmes der Pfarrkirche durch den
Funkenflug in Brand geraten, und bald brannte der ganze Turm lichterloh. Die
Löscharbeiten waren sehr erschwert, und bald hatte das Feuer auch den Dachstuhl
der Kirche ergriffen und brach in das Innere derselben vor.. Es konnte nichts gerettet
werden als die Kirchenuhr, die kleinste Glocke, einige Kirchenstühle und die
Türen. Die zwei größeren Glocken, die Orgel und die sonstige Inneneinrichtung
verbrannten.

Es war fast wie ein Wunder, daß andere nahe dem Brandherd stehende Gebäude
der Vernichtung entgingen. Auch das alte Schulhaus, vor der Kirche stehend, konnte
gerettet werden. So traf der Hauptschaden aus diesem Brand die Kirchengemeinde,
und sie sollte noch lange Jahre an der Last zu tragen haben. Die beiden Bürger
Röck und Wagner bauten noch im selben Jahr ihre Häuser wieder auf und brachten
zur Erinnerung an dieses Ereignis ihre Handwerkszeichen, Initialen und die Jahreszahl
1833 an denselben an.

Schlimmer sah es mit dem Bau einer neuen Pfarrkirche aus. Am 1. Mai 1833 fand
sich der Gemeinderat, der Bürgerausschuß von Schiltach und Lehengericht mit dem
Kirchengemeinderat zusammen, um die nächsten Schritte zur Erbauung einer neuen
Kirche zu besprechen. Der sonntägliche Gottesdienst wurde zunächst in der Schul-

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