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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
41. Heft.1961
Seite: 75
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1961/0077
Karlsruhe; „Geschichte der Stadt und des Kurortes Baden-Baden", I. Band, erschienen
im Kairos-Verlag Baden-Baden, 1957.

Über anderthalbhundert Aufsätze zur Geschichte Baden-Badens und andere
heimatgeschichtliche Arbeiten sind ebenfalls Haebler zu verdanken. Weiterhin ist
Haebler der Herausgeber der „Baden-Badener stadtgeschichtlichen Blätter" und
der Heimatblätter des Badischen Tagblattes „Zwischen Murg und Kinzig" mit
einem Stab tüchtiger Mitarbeiter, so z. B. der feinsinnige, sprachlich schön schaffende,
stets geistvolle Kurt Scheid in Zell a. H.

Ein anderer, der auch in Baden-Baden geboren ist und dort seine Jugend verbracht
hat, ist R e i n h o 1 d Schneider, die genialste, bedeutendste literarische
Persönlichkeit aus dem mittelbadischen Raum, ein alle weit überragender Dichter,
Historiker, Philosoph, eine internationale Persönlichkeit von hohem kulturellem
Rang. Von seinen Werken sei hier nur herausgehoben die Novelle „Der Balkon",
veranlaßt durch das Abreißen des alten Hotels Meßmer, welches das Vaterhaus
des Dichters war, der mit melancholischen Gefühlen letzte Gänge durch das Haus
macht, wobei die schattenhaften Gestalten beschworen werden, die einst hier ein-
und ausgingen: die Hohenzoller, Bismarck, Roon, Lassalle, Dostojewski.

Ein dritter, der in Baden-Baden im Hause seines Stiefvaters aufwuchs und heute
in Obersasbach bei Achern lebt, ist Joachim von der Goltz, ein Dichter
von Rang, der außer dem Schauspiel „Weltkrieg", dem dramatischen Epos „Die
Leuchtkugel", dem Drama „Vater und Söhn" und anderem das Erzählungsbuch
„Der Wein ist wahr" und das Festspiel „Der Stein im S'chwarzwald" schuf. Die Erzählungen
enthalten sehr abwechslungsreiche Geschichten vom Mittelalter bis nahe
an unsere Tage, und im übrigen bringt das Buch in der Gestalt des trefflichen
Löwenwirts dem Achertal und seinen Bewohnern eine schöne Huldigung dar. In
seinem Festspiel entwirft er Bilder aus der Zeit nach dem ersten Weltkrieg und verbindet
sie mit der Gestalt des Simplicius, der ein Schwarzwaldgeist geworden ist.
Auch ein Gedichtband „Ewig wiederkehrt die Freude" erschien 1942.

Aus Baden-Baden stammend, in Offenburg aufgewachsen ist Heinrich
B e r 1, von dem ein Bändchen Frühlingsgedichte in freien Rhythmen „Das Lied
vom Lenz" vorliegt. Als Schilderer kurörtlicher Vergangenheit hat er sich außerordentlich
verdient gemacht.

In diesem Zusammenhang sei an den 1939 verstorbenen Apotheker Dr. Oskar
R ö ß 1 e r erinnert, der ein umfangreiches Wissen um die Gesamtgeschichte der
Bäderstadt besaß, eine Unmenge Historien und Anekdoten sammelte und ein
wertvolles Archiv anlegte. Rößler hat auch unserer „Ortenau" mehrere Aufsätze
geliefert.

Der herrliche Ort Baden-Baden barg immer schon große und kleine deutsche und
ausländische Dichter und Literaten in seinen Mauern.

Es wäre nicht zu verstehen, wenn in einem Nachtrag Jörg von Schauenburg
und sein Werk nicht gewürdigt würden. Der Verfasser schenkte uns ein
fesselndes Heimatbuch in 2 Bänden, in dem er im wesentlichen aus der Vergangenheit
seines eigenen Geschlechtes geschöpft hat. Er hat mit dichterischer Begabung

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