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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
41. Heft.1961
Seite: 225
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1961/0227
Diese Bedeutung ist jetzt vorwiegend nord-ortenauisch. Ergänzend heißt es, daß
solche Plaueln früher an den Wasserläufen fast aller Bauernorte bei Unzhurst
standen; um 1884 waren sie altehrwürdige Baracken geworden, etwa 1909 wurde
als letzte die Heckenplauel am Laufbach abgebrochen; ein Häuschen, das der Hanfbearbeitung
diente, wird 1926 noch in Kork gezeigt 8). Hanfbleuel ist eine Stampfmühle
für Hanf. Die Plaueln waren einfache, mit einem Wasserrad versehene
Hütten. Dieses Rad trieb einen Wellbaum. Zwei daran befestigte Hebel hoben
beim Umdrehen einen Stampfen oder Pfosten, der auf eine Schwelle herabfiel. Auf
dieser lag der ungehechelte Hanf. Durch das öftere Herabfallen wurden die holzigen
Stengelteile von den Fasern gelöst. Da diese Stampfmühlen meist außerhalb des
besiedelten Gebietes standen, konnte die Lage einer Gewann nach einer Plauel
benannt werden. Wir stellen, alphabetisch nach Orten gegliedert, Vorkommen von
Plauein und danach benannten Fluren zusammen 9). Berücksichtigt wurden Orte
des Landkreises Bühl.

A c h e r n. von einer halben pluwlen 1526/B. 55, lv.

Balzhofen, in den Laufermatten ... vnden den Plauelgraben 1667/B.
9176, 69r.

Bühl. Siehe oben.

G a m s h u r s t. Plauel 1865/GemPl. Auf dem Plan ist in der Nähe der Hanf-
rözen ein Gebäude eingezeichnet.

Greffern. Plauel und Plauelbach 1864/GemPl. Plauel ist die Benennung
eines Ackers beim Plauelbach. — Plaul Bühn, ist mit einem lebendigen Haag umgeben
1750/B. 7846, S. 354; Plauelbühn 1864/GemPl. Unter Bühn (Beunde, ahd.
biunta) versteht man ursprünglich eingezäunte Landstücke, die als Sonderbesitz
der allgemeinen Nutzung entzogen waren und dem Flurzwang nicht unterlagen.

Kappelrodeck. von einer Hoffstat zu den höffenn da die hannff blüwel
gestanden ist 1533/B. 1432, 317r.

Leiberstung. Abt Christopherus von Schwarzach und die Einwohner zu
Leiberstung schließen einen Vertrag wegen Erbauung einer neuen Plauelmühle auf
dem Platz, wo die alte, abgebrannte Plauel gestanden hatte 1626 X. 29/U.A. 37
(Leiberstung).

Moos. Die Gemeinde Moos verkauft „ein Blauwel im Mosser bahn gelegen"
an das Kloster Schwarzach unter im einzelnen genannten Bedingungen 1639
V. 20/U.A. 37, C. 164; vgl. Regest in ZGO 20, 1867, S. 303. Michael Streibich
hat „ein Plawelmühl mit 3 Stampffen gerings herumb der Allmendt gelegen, in
den Mooßer Plawelmatten stehendt, vom Closter Schwarzach erkhauft 30 fl."
1667/B. 9176, 217r; 1 Kleinplätzlin bey der Plawel 1667/ebd., 174r; Plauel (am
Moosbach) 1866/ GemPl. Nach dieser Plauel benannt sind der Plauelgraben und
die Plauelmatte: vffm geschwendt, einseit dem Plawelgraben 1667/B. 9176, 179r;
im schweng . . . anderseith der Plaulgraben 1710/U.A. 37, C. 164; in den Plawelmatten
1667/B. 9176, 245v; auf der Plaulmatt, einseit die Mülbach, anderseits der
Plaulgraben 1792/B. 55l8, 60r.

Neuweier. Matten daruf vor Jaren ein Plawelmühell gestanden, vnnd die

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