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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
41. Heft.1961
Seite: 303
(PDF, 77 MB)
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Bücherbesprechungen

Aus meiner Jugendzeit. Erinnerungen von Heinrich H a n s j a k o b.
Verlag Rombach, Freiburg i. Br. Herausgegeben von der Stadt Haslach
i. K. Bearbeitet von Franz Schmieder. Preis 8.80 DM.

Es war ein glücklicher Gedanke der Stadtverwaltung Haslach, vorliegendes
Werk neu aufzulegen. Haslach tat gut daran, Hansjakobs Erinnerungen der Vergessenheit
zu entreißen, denn durch sie lernt der Leser das Städtchen um die Mitte
des vorigen Jahrhunderts ausgiebig und genügend kennen. Straßen, Gassen und die
letzten Winkel des Städtchens, seine Bewohner, seine Feste, sein Jahrmarkt, seine
Umgebung, Feld und Wald, haben in Hansjakob einen begeisterten Schilderer und
Sänger gefunden. Gern weilte der Knabe bei den Nachbarn, beim Strumpfwirker
Schmieder, beim Uhrmacher Zachmann, beim Färber Schättgen, dem Wagner Fürst,
dem Schmied Fidel Sandhas, beim Schuhmacher Stelker und anderen. Über jeden
von diesen weiß er etwas zu berichten, sie alle bildeten ein Stück seines Kinderhimmels
. Und wie lieblich ist die Freundschaft mit dem Gänsehirten Jakob, der
den lauschenden Kindern von den Bergleuten erzählt und sie aus den Weiden am
Flusse allerlei Blasinstrumente und Pfeifen fertigen lehrt! Mit allen Tugenden
und Untugenden der frei aufwachsenden Jugend gesegnet, erlebt der lebenssprühende
Bub mit seinen gleichaltrigen Spielkameraden die vielen kindlichen
Spiele und unter eifriger Mitwirkung die Hochfeste der Jugend.

Manchmal vergißt geradezu der Ich-Erzähler sich selbst und ergeht sich in
der Beschreibung von Einzelheiten, bleibt an Kleinigkeiten hängen und malt sie
liebevoll aus. Vom bittersten Ernst bis zu aufjauchzender Freude, von selbstquälerischen
und bissigen Bemerkungen und schon längst überholten Anschauungen
bis zur überströmenden Gefühlsseligkeit führt er den Leser und weckt in diesem
so manche eigene Jugenderinnerungen. Über aller Frische und Wärme der Erinnerung
ruht der verklärende Schleier* der Wehmut des alternden Mannes, die
auch bei der Lektüre den alten Menschen überkommt, besonders beim Kapitel
„Abschied von der Jugendzeit". Einmal schreibt Hansjakob, das Leben sei ein Spiel,
jeder spielt es auf seine Art, möge das Spiel gut ausgehen, wünscht der Rezensent.

Wir lernen Hansjakob in diesem seinem Erinnerungswerk kennen als Menschen,
Schriftsteller, Dichter, Hüter und S'childerer des Volkstums und der Landschaft.
Am größten aber ist er in seiner Liebe zu seinem Heimatstädtle und dessen Bewohnern
, namentlich den Originalmenschen. Möge die Neuherausgabe des Buches
recht viele alte und neue Freunde finden! St.

Der evangelische Katechismus von Gengenbach aus dem
Jahre 1545, erschienen in den „Pädagogischen Forschungen" als Heft 14 beim
Verlag Quelle und Meyer in Heidelberg, herausgegeben und bearbeitet

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