Freiburger historische Bestände - digital

Iffezheim beleuchtet Walter Ziegler, dazwischen eingestreut erfreut uns wieder eine
Gedichtgabe von F. Singer in die wunderbare Weite der Rheinebene bei Sandweier
. Die Aussiedlung der Bauern im Landkreis Rastatt, ein sehr aktuelles Thema,
bespricht der Fachberater für Flurbereinigung, Herr Leopold Reck, und die Mundarten
an der badischen Stammesnaht, mit der Beigabe einer übersichtlichen Mundartenkarte
, werden von Prof. Dr. Schlager fachkundig mit zahlreichen Beispielen
dargestellt. Von der Vergangenheit Kuppenheims spricht Rektor Stiefvater aus
Kuppenheim, während Dr. Theodor Humpert, der Kenner und Freund des
vorderen Murgtales, die Zeit lebendig werden läßt, in der Alban Stolz zu Rotenfels
gewirkt hatte. Von den ersten Autos und dem Kulturring zu Gaggenau kündet
Willi Echle, während ein ausgezeichnetes Gedicht der Mundartdichterin des Murgtales
, Frau Thekla Wickert, Rotenfels, von den alten Zeiten berichtet, in denen
man im Murgtal noch „z'Liicht" gegangen ist. D'Schnitztäler Spinnstubb, ein jeweiliges
Ereignis des Winters, wird in dem Beitrag von Heinz Bischof wachgehalten
. Eine alte Adventssage ist eingekleidet in eine Erzählung, die die bisherige
tiefe Gedankenfracht des Heftes anmutig auflockert. Von den Grafen zu Eberstein
berichtet Heinricht Langenbach, und Franz Wieland entwirft ein anschauliches Bild
des Baumeisters aus Weisenbach im Murgtal, Johann Beizer. Wald, Wild und Moor
auf dem Kaltenbronn entführt uns in die wirtschaftliche Welt unseres Heimatkreises
und kündet von den vielfältigen Inhalten jenes großen Waldgebietes auf
der östlichen Talseite des hinteren Murgtales. Ein Gedicht auf Rastatt von Paul
Kuhn schließt den bunten Bilderbogen einer Landschaftsbeschreibung ab. Eingestreut
sind zahlreiche Abbildungen, zwei davon in bunter Ausgestaltung, sowie
graphische Zeichnungen und Bilder von Künstlern aus dem Kreisgebiet (H. Döpp-
ner, Au am Rhein; V. Knörr, Muggensturm; E. Roos, Kuppenheim; W. Schindhelm
, Rastatt; F. Sonntag, Rastatt).

Möge die Fortführung ebenso gut gelingen wie das erstaufgelegte Heft, möge
sich der Kreis abrunden zu jenen Welten hin, die noch der Berichterstattung
harren. Dann kann dieses begonnene Werk Achtung vor der Vergangenheit und
vor unserer heutigen Umwelt sowie Verständnis für die Zusammenhänge wecken.
„Es will ja", wie Herr Landrat Burkard in seinem Vorwort betont, „aber auch die
Bedeutung der Persönlichkeit und der Gemeinschaft mit ihren Werten jenseits des
Materiellen betonen und damit die Eigenständigkeit, den Bürgersinn und die Liebe
zur Heimat stärken."

Wir schauen mit Hoffnung und Freude auf das begonnene Werk. H. B.

E. L a c r o i x und H. Niester, Kunstwanderungen in Baden.
Verlag Chr. Belser, Stuttgart.

Mit der Veröffentlichung dieses Werkes haben Hauptkonservator Dr. Lacroix
und Konservator Dr. Niester vom Staatlichen Amt für Denkmalpflege in Karlsruhe
einen von weiten Kreisen schon lange gehegten Wunsch erfüllt. Es bildet das Gegenstück
zu den schon früher erschienenen „Kunstwanderungen in Württemberg und
Hohenzollern" von E. Gradmann. In stärkerem Maße als in jenem sind auch die
Werke der Bildhauerei und Malerei in die Betrachtung einbezogen. Es wendet sich

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