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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
41. Heft.1961
Seite: 308
(PDF, 77 MB)
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nicht nur an den Kunsthistoriker, sondern ganz besonders an die interessierten
Laien. Deshalb wird der Stoff nicht wie in wissenschaftlichen Handbüchern im
Telegrammstil, sondern in erzählender, leicht faßlicher Form dargeboten. Viele
Grundrisse, Schnitte und Ansichten, auch alte Stiche sind in den Text eingestreut.
144 ausgezeichnete Bildtafeln, die in alphabetischer Reihenfolge angeordnet sind,
machen das Buch zu einem Prachtband. Die landschaftliche Gliederung erleichtert
den Gebrauch des Werkes. Dem mittelbadischen Raum sind 70 Seiten gewidmet.
Die Grundrisse der bedeutendsten Kirchen und Burgruinen unserer engeren Heimat
sind wiedergegeben. Sehr nützlich sind die Verzeichnisse der Orte und Künstler. Das
handliche Format erlaubt ein Mitnehmen auf Wanderungen. Das Buch ist sehr
geeignet, in jedem Heimatfreund, auch in der Jugend, die Lust zur Beschäftigung
mit kunstgeschichtlichen Fragen zu wecken. Otto Kähni

Hans Heid, Die Lautenbacher Wallfahrtskirche. Der Geist
der Spätgotik in Baukunst, Plastik und Malerei am Oberrhein. Mit 42 Tafeln.
Band 327 der „Studien zur deutschen Kunstgeschichte". Verlag Heitz GMBH,
Baden-Baden/Strasbourg 1960.

Die Wallfahrtskirche Lautenbach im Renchtal, die J. Sauer als das „weitaus bedeutendste
und künstlerisch höchststehende Baudenkmal der Spätgotik in der
Ortenau" bezeichnete, hat den Kunsthistorikern manches Rätsel aufgegeben. Das
Dunkel der Baugeschichte zu erhellen, hat sich Oberlehrer H. Heid, der verdienstvolle
Heimatforscher des Renchtals, zur Lebensaufgabe gemacht. Er hat sich mit
der umfangreichen Literatur, die sich mit der Kunst des ausgehenden Mittelalters
befaßt, ernsthaft auseinandergesetzt. Einzelergebnisse seiner Forschungsarbeit veröffentlichte
er schon in seiner 1930 erschienenen Dorfgeschichte von Lautenbach,
ferner in der Heimatbeilage der Renchtalzeitung, im Ekkhart-Jahrbuch der „Badischen
Heimat", in der „Ortenau" und im „Kleinen Kunstführer". In dem nun
vorliegenden Werk faßt er die bisherigen Forschungsergebnisse zusammen. Es ist
die reife Frucht einer jahrzehntelangen unermüdlichen Arbeit.

Im Vorwort kennzeichnet der Verfasser die Wallfahrtskirche treffend als einen
„geistigen Kampfplatz, auf dem sich die großen Meister jener Übergangszeit von
der Gotik zur Renaissance gemessen haben". Nach Ausführungen zur Topographie
der Gegend befaßt er sich mit der Gründungssage. Er bringt die Gründung der
Wallfahrt in Zusammenhang mit der Pest in Straßburg 1348. In der Baugeschichte
unterscheidet er vier Abschnitte: die romanische Kapelle (heute Sakristei) aus der
2. Hälfte des 14. Jahrhunderts, die Grabkirche der Neuensteiner (1471—1483), die
eingebaute Gnadenkapelle (1485) und den Chor (1488—1493). Dazu trat am Ende
des letzten Jährhunderts der Erweiterungsbau nach Westen mit dem Turm. Auf
die Baubeschreibung folgt eine Untersuchung der etwa 70 Steinmetzzeichen, die
nicht nur Beziehungen zur Straßburger Bauhütte aufzeigen, sondern auch auf
zahlreiche Bauten des Schwabenlandes hinweisen. Bei der genauen Beschreibung
der Altäre werden andere Altarwerke zur stilvergleichenden Betrachtung herangezogen
. Der Plastik des Hochaltars, die bislang vernachlässigt worden ist, schenkt
H. Heid erhöhte Aufmerksamkeit. Während bisher immer wieder Niklas Gerhaert

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