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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
41. Heft.1961
Seite: 309
(PDF, 77 MB)
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bzw. dessen Schule als Schöpfer der Skulpturen genannt worden ist, läßt er nur
Stileinflüsse Gerhaerts gelten.

In dem Kapitel, das die Sinndeutung des Hochaltars zum Gegenstand hat, betont
der Verfasser, daß zur Zeit der Erbauung des Altars die ikonographischen Formen
schon festlagen, so daß der Künstler nicht nach eigenem Gefühl komponieren
konnte. Der Altar stellt ein bestimmtes Programm dar, das mit der Kirche und dem
Willen der Stifter eng zusammenhängt. An den einzelnen Tafeln zeigt der Verfasser
, daß deren Sinngehalt den Geist der Zeit, den des Bestellers und ausführenden
Künstlers dokumentiert, dessen Name immer noch nicht endgültig ermittelt ist. Ei
stellt bei einheitlicher Altarkonzeption drei verschiedene Ausdrucksformen fest.
Vor allem zeigen die Tafeln der Innenseite stärkere Renaissancezüge, während
die Außenseite noch in der gotischen Auffassung wurzelt.

Einen breiten Raum nehmen die Ausführungen über die Glasmalereien ein.
Heid versucht, die noch vorhandenen Fenster in die ursprüngliche Komposition
einzuordnen und deren Herkunft zu bestimmen und kommt zu der Uberzeugung,
daß die Fenster mehreren Aufträgen entstammen. Er unterscheidet zwischen eigenen
Arbeiten Hemmeis von Andlau und Werken aus Hemmeis Werkstatt.

Die Ausführungen des Anhangs handeln von den Begräbnisstätten, der Kanzel
und dem Kirchenschatz.

Die zahlreichen Anmerkungen und Literaturangaben zeugen von gründlicher
Forschungsarbeit. Die ausgezeichneten Bildtafeln erhöhen den Wert des Buches,
das aufmerksam gelesen werden muß. Angenehm berührt die zurückhaltende und
ausgewogene Art der Darstellung. Wenn Herr Heid im Vorwort die Hoffnung
ausspricht, daß dieses Werk „zur endgültigen und zweifelsfreien Klärung aller aufgetretenen
Fragen führen kann", so darf er das mit Fug und Recht tun. Verfasser
und Verlag muß man zu diesem gediegenen Beitrag zur Kunstgeschichte und zur
Ortenauer Heimatforschung beglückwünschen. Otto Kähni

K. J. Rößler, Aus der Geschichte des Dorfes Ebnet.
1959, Selbstverlag des Verfassers. Druck: Rombach & Co., Freiburg i. Br.

Der hochbetagte Verfasser hat den Bürgern seiner Wahlheimat mit dem über
100 Seiten umfassenden Büchlein sicherlich eine große Freude bereitet. Er erhebt
zwar nicht den Anspruch, ein „wissenschaftliches Werk in strengem Sinn geschaffen
zu haben". Aber die Darstellung fußt auf einem gründlichen Quellenstudium.
Ebnet, in dessen Gemarkung das Kloster Einsiedeln schon vor 1000 einige Höfe
besessen, dieselben aber 1353 an den Freiburger Bürger Johann Malterer verkauft
hat, wird 1113 im Rotulus San Petrinus zum 1. Male urkundlich erwähnt. Es war
im Besitz der Herzöge v. Zähringen, gelangte nach deren Aussterben an die Grafen
v. Freiburg, von diesen in der Mitte des 14. Jahrhunderts an die Schnewelin v.
Landeck und 1568 an die Herren v. Sickingen-Hohenburg, in deren Besitz das
Dorf bis 1806 blieb. Der bedeutendste Vertreter dieser Familie war Joh. Friedr.
Sebastian v. Sickingen, der Erbauer des Schlosses Ebnet, das 1748 von dem Basler
Architekten Joh. Jak. Fechter begonnen und von Christian Wenzinger vollendet
wurde. 1811 erwarb Ludw. Chr. Gayling v. Altheim das Schloß, das heute von

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