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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
42. Jahresband.1962
Seite: 9
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furt, von Freiburg nach Karlsruhe zu gelangen; die Ortenau ist zugleich Paß für
den Weg vom älteren und dichteren Kulturraum des Westens zum später erschlossenen
Osten. Sie ist nicht allein Teil der Rheinebene, sondern, ihrem
ursprünglichen Sinn nach weit mehr zum Westen gehörig, Vorland des Schwarzwaldes
genau dort, wo er sich am zugänglichsten zeigt. Dies haben Kelten und
Römer, nach ihnen die Franken und mehr oder minder dauerhaft alle erfahren,
die Land und Macht in beiden Teilen suchten.

Mit Burg, Dorf und Stadt der Ortenau, die unser Thema darstellen, hat diese
Vorschau mehr zu tun, als man beim Zuhören und Lesen zunächst vielleicht
glaubt. Wenn Landes- und Landschaftsgeschichte über genügsame Selbstbeschränkung
hinaus Sinn haben sollen — und Aufgabe der Geschichte ist es doch eben,
menschlichem Treiben aus der Zusammenschau Sinn zu geben —, dann müssen
Burg, Dorf und Stadt der Ortenau tieferen Sinn als Nur-Lokales vermitteln.
Dann erst wird die liebevolle Beschäftigung mit dem einzelnen Dorf, der und
dieser Burg, dieser und jener Stadt bezügereich, wenn sie auf ein ebenso liebevoll
erfaßtes und in seinem überschaubaren Raum verständliches Ganzes bezogen
werden.

So will dieser Festvortrag, der zugleich 50 Jahre aufopfernder Tätigkeit für
die heimatliche Geschichte würdigt, die im Historischen Verein für Mittelbaden
zusammengeschlossenen Heimatfreunde, die Einzelheiten gewiß alle weit besser
kennen als der jenseits des Schwarzwaldes beheimatete Vortragende selbst, aufmuntern
. Er will diesen Heimatfreunden, die in 40 — nunmehr gar 42 — Heften
„Ortenau" ein riesiges und wichtiges Material zusammengetragen haben2), zugleich
aber auch seinen Dank abstatten. Die ersten Hefte der „Ortenau" haben
schon den Donaueschinger Gymnasiasten auf seinem Schulweg begleitet, und
auch der langjährige fürstenbergische Archivar denkt mit Dankbarkeit an den
unvergeßlichen Ernst Batzer zurück, der ihn bei der ersten persönlichen Begegnung
wie einen alten Bekannten begrüßte — so sehr hatten uns die Schriften
der „Ortenau" längst verbunden.

Nun aber zum engeren Thema und in seinem Rahmen zunächst zum Dorf der
Ortenau im Mittelalter.

I.

Wer heute, etwa wie der Vortragende von der Ostschweiz her, in die Ortenau
kommt, stellt dieselben großen, relativ volkreichen Dörfer wie überall am Oberrhein
fest. Sie, in der Mehrzahl ingen- und heim-Orte, weisen primär auf ein
hohes Alter hin. Lassen wir dabei die schwierige Problematik der elsässischen und
von dort in die rechtsrheinische Oberrheinebene alemannischen Gepräges hineinstoßenden
heim-One beiseite3). Sie sind gewiß nicht nur und vielleicht nicht

2) Auf Beiträge in der „Ortenau" stützt sich der Verfasser auch häufig dort, wo diese nicht besonders
zitiert sind, weil sie dem um weitere Erkenntnis bemühten Leser ohnedies gegenwärtig sind.

3) Vgl. die Arbeit des mit der Ortenau kraft Herkunft eng verbundenen A. Hund, Wanderungen und
Siedelungen der Alemannen, ZGO 73 (NF. 34, 1919) S. 300 ff., 422 ff. Ich benütze die Gelegenheit gern,
meinem ehemaligen Donaueschinger Geschichtslehrer mit diesem Hinweis postumen Dank abzustatten. Neuer-

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