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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
42. Jahresband.1962
Seite: 93
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Dinghöfe liegen, im Elsaß, in der Ortenau, in Schwaben und anderswo ..." 5)
Mit dem gleichen Wortlaut wurde der Breisgau auch in die zweite große Verfassungsurkunde
1516 aufgenommen 8). Indes wurden gerade im 16. Jh. die weit entfernten
und dadurch wenig rentablen Besitzungen meist abgestoßen oder gingen
durch Gewalt verloren. Jedenfalls ist in der Folgezeit nie und nirgends mehr die
Rede von Neuershausen, und am Ende der Klosterzeit gehörte sicherlich nichts mehr
von Neuershausen oder Achkarren zur Abtei.

Ähnliches gilt auch von der Pfarrei Neuershausen. Wann die Pfarrei dem Kloster
Gengenbach verlorenging, ist leider nicht mehr feststellbar. Schon in der Besitzbestätigung
von 1287 wurde die Kirche von Neuershausen nicht bei den Kloster-
patronaten aufgezählt. Aber sicher seit 1466 wurde die Pfarrkirche von Neuershausen
durch die drei Pfleger des Heiliggeistspitales in Freiburg i. B. vergeben 7).
In der gleichen Zeit gab es in Neuershausen einen Frohnhof der Herren von Ratsamhausen
, die vielleicht die Rechtsnachfolger in der ehemals gengenbachischen Grund-
herrschafl waren 8).

In der Stadt Freiburg können wir auch Leibeigene des Klosters Gengenbach feststellen
9).

Bei den Breisgauer Gütern müssen wir noch etwas Seltsames erwähnen. Die Curie
Achkarren lag auf dem Gebiet des Bistums Basel. Da taucht im 18. Jahrhundert in
einem abteiamtlichem Schriftsatz die Behauptung auf, daß die Abtei in Basel früher
umfangreichen Besitz gehabt habe, aus dem ihr Einkünfte von 10 000 Gulden zugeflossen
seien. Da die nachweisbaren Einkünfte aus der ganzen Klosterherrschaft
nie mehr als höchstens etwa 15 000 Gulden betrugen, ist die Erzählung über ertragreiche
Güter in Basel ins Reich der Legende zu verweisen. In keiner Jahreszusammenstellung
der Gesamteinkünfte ist auch nur ein Pfennig aus Basel gebucht, in
keinem Güterverzeichnis ist der Name Basel überhaupt genannt. Nicht die geringste
Spur von solchem Besitz war zu entdecken 10).

10. Kapitel: Die Curien im Elsaß

Der Klostergründer bzw. -Ausstatter Ruthard war Graf im Elsaß. Die Ortenau
gehörte zur Diözese Straßburg. Infolgedessen bestand schon seit frühen Zeiten eine
enge wirtschaftliche Zusammengehörigkeit auf beiden Seiten des Rheins. Es über-

5) Ebenda, 35.
«) M 1516, 26, 82.

7) M. Krebs, Investiturprotokolle der Diözese Konstanz aus dem 15. Jh., FD, Beilage zu Heft 1951, 594;
U. vom 20. Aug. 1547 und 10. Februar 1569 im Stadtardi. Freiburg i. B.

8) U. vom 19. Okt. 1457 im Stadtardi. Freiburg i. B.

9) 2. B. U. vom 24. Juni 1396, GK 30/20 Freiburg.

10) Designation derjenigen Renten, Güter und Gefälle, welche seit anno 1521 bis anhero von dem Reichs-
Gotteshaus Gengenbach entrissen worden. De dato 1729, Lit. B. H. Ehrensberger, Beiträge zur Gesch. Gengenbachs
, FD XX, 1889, S. 268—275. „Abt Gisbert hat in ao 1560 die Schaffney Basel mit allen Gefällen dortigem
Domstift verkauft, welche lt. obgenannter Designation jährlich 10000 fl. ertragen, davon aber seynd
uns keine Schriften mehr in Händen geblieben", 271. Es kann sich im wesentlichen nur
um Neuershausen und Achkarren handeln, welches jedoch geringe Curien gewesen waren. Obige Designation
enthält viele Unrichtigkeiten oder wenigstens Ungenauigkeiten. Die Abtei hatte vor allem von den entfernteren
Besitzungen selbst im 18. Jahrhundert äußerst ungenaue Kenntnis.

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