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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
42. Jahresband.1962
Seite: 99
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zu haben. Der dortige Salhof gehörte zur Gruppe der ältesten '"). Gerade über den
Dangolsheimer Hof ist am reichlichsten Quellenmaterial noch erhalten. Er scheint
in der Besitzurkunde von 1287 und im Curienbuch24). Wir haben sogar noch das
Investiturprotokoll von einem neuen Meier im Jahr 15 1 7 25). Er heißt im 16. Jh.
sogar Schaffner; der Hof war also die Pflege oder Schaffnei für einen Teil der
Gengenbacher Güter im Elsaß, wie Offenburg und Zell auf der anderen Rheinseite.
In der gleichen Zeit wird als „Schultheiß von Dankchartzheim" „gössen Diebolt"
genannt26), so daß also auch die Ortsvogtei von Dangolsheim unserer Abtei zustand
. 1724 wurde eine „Erneuerung über das hochlöblicher Abtei und Gotteshaus
Gängenbach Dinghof Geföll zu Dangolsheim" aufgerichtet 27), mit Nachträgen bis
1765. Von 1788 sind weitere Akten da über die „Cure de Dangolsheim" genannt
Gengenbacher Meyerhof, Gengenbacher Zinshof, Gengenbacherdinghof oder kurz
Gengenbacherhof 28).

Das Kloster Schwarzach besaß zwar den Kirchenpatronat von Dangolsheim,
nicht aber die Zehnten 29). Diese gehörten dem Kloster Gengenbach. 1494 kaufte
Schwarzach diese Zehntrechte 30). Ausgenommen wurden nur 23 Feldstücke, die in
den Gengenbacher Dinghof zinsten und wie alle selbstbewirtschafteten Güter der
Gengenbacher Curien zehntfrei waren. Gengenbach hat ohne Schmerz dieses
Zehntrecht hergegeben, denn die Sonderlasten, die (außer den allgemeinen) auf
diesem Recht ruhten, machten den Ertrag recht fragwürdig. Es waren nämlich
daraus zu begleichen: ein Knechtslohn, die Kosten für das Glockenläuten, die
Unterhaltung des Bannwarts, die jährliche Abgabe von 1XA Fuder Wein zu
25 Ohmen das Fuder. Da mußte wohl zu Zeiten das Kloster noch einiges drauflegen
, wenn es einen Fehlherbst gab.

Auch in Dangolsheim hatte Gengenbach außer den zum Dinghof zählenden
Gütern noch selbständige Einzelgüter, welche Einzelgefälle in Wein, Korn und
Geld zu liefern hatten 31).

In der wirren Zeit der ersten Hälfte des 16. Jh. verwahrlosten die Klostergebäude
in Gengenbach, aber auch ebenso die Außenbesitzungen, unter anderm

23) Claus aaO., 238 f. erwähnt ihn nicht; er erwähnt nur den Dinghof des Klosters Schwarzach. Bei Kollnig
aaO. 181 ist ebenfalls nur der Schwarzacher Dinghof angegeben.

24) Curia in Tancrotzheim, B 2792 fol. 144 ff.; Item Curia, domus et area cum edificiis et juribus universis,
quas habemus in villa Dankratzhein cum universis agris et bonis in banno ciusdem villc sitis in et ad curiam
predictam et ad dictum nostrum monastcrium spcctantibus, de quibus pro nunc Nicolaus Eckboltzheim civis
Argentinensis nobis nomine guclte persolvit, 17 libras denariorum Argentinensium annuatim, 1397, Kop 627,
fol. 76 a.

25) Investiture de la eure de Dangolsheim donne par l'abbe Philippe [von Eselsberg] de Gengenbach ä Lux
Erben (1517), H 532 Gengenbach, erstes Heft mit 92 Blättern, deutsch und lateinisch; s. auch H 496 an verschiedenen
Stellen.

26) Ebenda fol. 5 ff.

27) Akten H 500, ADepStr. Dort auch ein Bannbuch von 1724 erwähnt; enthält ein schönes Register der
Lehensträger und Güter: Renouvellement du bien collonger dit Gengenbacherdinghof ä Dangolsheim 1 Bd.,
129 Blätter, 1724, H 500 und H 501.

28) Ebenda; ferner H 496, H 498, H 501 und sonst.

29) Ebenda H 480 Nr. 8; H 482 Nr. 11; RBiStr II Nr. 2395 = Inkorporation dieser Pfarrkirche an das
Kloster Schwarzach am 25. Februar 1296; Claus aaO., 238 f.

30) H 482 Nr. 11, ADepStr; ebenda Nr. 38 vom Jahr 1494.

31) Z. B. Die win zins der Herren von Gengenbach zuo Danckartzheim jm Jar 1510, Kop 626 fol. 264.

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