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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
42. Jahresband.1962
Seite: 156
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ersten Stadtmauer läßt sich urkundlich nicht nachweisen. Im Jahre 1095 bzw. 1099
wird Haslach als Hasela erstmals erwähnt (Württ. Urkundenbuch I, 215—217 und
Fürstl. Fürstenbergisches Urkundenbuch V, S. 42, Ziff. 71 und Anm. 2). In dieser
Urkunde über die Gründung des Klosters Alpirsbach werden aber nur „praedia

Abb. 2. Das Fundstück geometrisch aufgenommen.
Zeichnung: Schmider, Haslach

et mancipia" = Güter und Besitzungen in Hasela genannt. Wir erfahren dabei
aber nicht, ob damals Haslach schon Stadt war und eine Mauer hatte.

Erst 1278 erscheint Haslach erstmals als oppidum in den Fürstl. Fürstenbergischen
Akten (FUB. I, S. 256) als Stadt des Grafen Heinrich I. von Fürstenberg, dem zusammen
mit den Städten Villingen, Fürstenberg und Dornstetten von König Rudolf
die Befreiung von auswärtigen Gerichten verliehen wird. Beim Tode des Grafen
Heinrich im Jahre 1284 teilten sich die beiden Söhne Friedrich und Egen in die
Herrschaft. Haslach fiel dem letzteren zu, der die jüngere (Haslacher) Linie begründete
(Tumbült, Das Fürstentum Fürstenberg, S. 27). Graf Egen verlegte seinen
Wohnsitz nach Haslach und baute sich dort außerhalb der Stadtmauer eine Burg,
die aber ihrer Form nach besser als Schloß bezeichnet wird, wie dies später auch
geschehen ist (siehe Otto Göller in „Die Ortenau" 21. Heft 1934, S. 387). Dieser
Schloßbau war der Anlaß zur ersten größeren Stadterweiterung von Haslach, die
in einer Urkunde vom Jahre 1350 (FUB. II, 277 S. 176) im Gegensatz zur Altstadt
von der „Nviwenstat", der neuen Stadt, spricht. Darnach kann die Entstehung
der Altstadt mit ihrem ersten Mauerring mit großer Wahrscheinlichkeit
um ein oder mehrere Menschenalter vor dem Jahr 1300 angenommen werden.
Der in der Mauer aufgefundene merkwürdige Kopf muß in noch weit frühere
Zeit zurückdatiert werden. Über seinen Verwendungszweck läßt sich bisher nichts
Bestimmtes sagen. Fest dürfte stehen, daß in dem sauber herausgearbeiteten Mundloch
ein rundes Ausflußrohr gesteckt haben muß. Ob der Kopf an einem Brunnen

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