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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
42. Jahresband.1962
Seite: 158
(PDF, 67 MB)
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sucht, seine Entstehung in eine frühe Zeit zu verlegen. Anderseits erinnert der
Kopf in seiner Form und seinem Ausdruck an die aus Holz geschnitzten sogenannten
Kleienkotzer, die sich an den Bauernmühlen bis in unsere Zeit herübergerettet
haben und gar oft einen ähnlich archaischen Eindruck machen (Abb. 3).

Eine ungefähre Datierung des gefundenen Bildwerkes wird nur möglich sein,
wenn verwandte Köpfe vorhanden und bekannt sind, die eine Datierung zulassen.
Wir haben deshalb Abbildungen des Kopfes verschiedenen Stellen überlassen, bisher
aber noch keine klärende Auskunft erhalten können. Nur ein Hinweis ist uns
geworden, der nach Ladenburg weist, wo im dortigen Museum ein Kopf vorhanden
sein soll, der eine gewisse Verwandtschaft mit unserem Kopf zeige. Auch diese
Zeilen sollen eine Anfrage sein an die Leser dieses Jahrbuches: wer kennt
Bildwerke in ähnlicher Form, die eine Datierung zulassen? Das Hansjakob- und
Heimatmuseum der Stadt Haslach nimmt entsprechende Mitteilungen dankbar
entgegen.

Die Grabungen auf der Willenburg bei Schiltach

Von Franz Schmider

In der Veröffentlichung des Historischen Vereins für Mittelbaden „Die Ortenau",
21. Heft 1934, Seite 428—431, berichtet HermannFautz nur von einer alten
Wallburg, deren steil aufragende Kuppe von einem mächtigen Erdwall und Graben
umzogen ist (Abbildung 1).

Hermann Fautz hielt es für unwahrscheinlich, daß die Willenburg einstmals einen
größeren Steinbau besaß. Anderseits aber läßt der geringe Umfang der auf der
Kuppe vorhandenen Fläche — nach den Angaben von Fautz nur ein Oval von
26 m Länge und höchstens 11 m Breite — der Annahme keinen Raum, daß es sich
bei der Willenburg um eine vorgeschichtliche Fliehburg gehandelt haben könne.
Ihr steht außerdem die Tatsache entgegen, daß in spätmittelalterlichen Urkunden
— Hermann Fautz führt solche aus den Jahren 1493, 1513 und 1565 an — jeweils
ein Burgstall genannt wird und auf einer bildlichen Darstellung des Gebiets im
Staatsarchiv in Stuttgart deutlich Ruinenmauern auf dem Bergkegel aufragen. Vor
einigen Jahren haben zwei Schiltacher Heimatfreunde, Fritz Laib und Herbert
Pfau, auf der Bergkuppe geschürft und sind dabei auf Mauerwerk gestoßen
, wobei zwei sorgsam bearbeitete Türschwellen zutage getreten sind und ein
sauber behauener Konsolstein aufgefunden wurde (Abbildung 2).

Aus diesen Funden ging einwandfrei hervor, daß es sich bei der Willenburg um
die Reste einer frühmittelalterlichen Burg handelt, so daß von der zuständigen Regierungsstelle
in Freiburg entschieden wurde, daß es sich nicht um reine Bodenfunde

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