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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
42. Jahresband.1962
Seite: 207
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1962/0219
Die Gründung Lichtenaus*1

Von Ludwig L a u p p e

Die Herren von Lichtenberg, ein Adelsgeschlecht des Unterelsasses, waren tatkräftige
Männer, die ihre Macht planvoll aufzubauen verstanden. Dabei lehnten
sie sich an die stärkste politische Macht der Landschaft, das Bistum Straßburg, an,
indem von ihren Söhnen jeweils in das Domkapitel eintraten. Durch die Ober-
vogtei der Stadt Straßburg (verliehen 1237) und das Erbmarschallamt des Bistums
(verliehen 1249) gelangte Ludwig I. von Lichtenberg zu großem Ansehen. Drei
seiner Söhne widmeten sich dem geistlichen Stande: Konrad, Friedrich und Johannes
. Durch Straßburger und Metzer Bistumslehen sowie zahlreiche Käufe und
Erbschaften hatte sich unterdessen ihr Herrschaftsbereich um die Stammburg Lichtenberg
bei Ingweiler weit ausgedehnt. 1273 wurde erstmals einer der Ihren auf
den Straßburger Bischofsstuhl erhoben: Bischof Konrad III. von Lichtenberg
. In dieser hohen kirchlichen Stellung verstand er es, die Hausmacht seiner
Familie weiter zu mehren, indem er aus dem rechtsrheinischen Bistumsterritorium
die Dörfer des Stabes Bischofsheim und des Amtes Willstätt — von Renchenloch
(Ortsteil von Memprechtshofen) bis Hohnhurst — herausnahm und als
bischöflich straßburgische Lehen seinen Angehörigen zuwandte. So faßten die
Herren von Lichtenberg festen Fuß diesseits des Rheins. Eine Verbindung mit den
unterelsässischen Stammlanden bestand nicht, mußte aber gesucht werden.

Wie Bistum und Stadt Straßburg setzten sich auch die Lichtenberger für den
neuen König Rudolf von Habsburg ein, dessen Wiege am Oberrhein stand. Nach
dessen Tode 1291 konnten sich die Kurfürsten nicht über einen Nachfolger einigen.
Nicht der Sohn, Albrecht von Österreich, sondern Herzog Adolf von Nassau
wurde gewählt. In den folgenden kriegerischen Auseinandersetzungen beider
Gegner änderten die Lichtenberger ihre politische Haltung nicht. Bei Göllheim in
der Rheinpfalz fiel am 2. Juli 1298 die Entscheidung. Adolf von Nassau verlor
Schlacht und Leben. Dabei hatten Bischof Konrad und die Seinen entscheidend bei
den Habsburgern mitgekämpft. Anschließend setzten die Lichtenberger ihre habs-
burgtreue Politik fort, zogen nach dem Oberelsaß und zerstörten im Verein mit
Straßburg die einem Anhänger Adolfs, dem Landvogt Kuno von Bergheim, gehörige
Burg Krax bei Barr. Die Chronik des Matthias von Neuenburg berichtet

*) Quellen: Urkunden und Akten des Generallandesarchivs Karlsruhe und des Stadtarchivs Straßburg.
Beinert, Geschichte des bad. Hanauerlandes. Kehl 1909.

Eyer, Das Territorium der Herren von Lichtenberg 1202—1480. Straßburg 1938.

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