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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
42. Jahresband.1962
Seite: 210
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getümmel am 29. Juli 1299 die tödliche Wunde. Er starb den 1. August und wurde
am 2. August in der St.-Johannis-Kapelle des Münsters zu Straßburg beigesetzt.
Sein Grabmal wird der Hand Meister Erwins zugewiesen. Vor den Toren Freiburgs
aber am Wege nach Betzenhausen setzte wohl die Stadt selbst zur Sühne ein
Steinkreuz, dessen Inschrift des Bischofs gedenkt. Den Bischofsstuhl bestieg nun
sein Bruder Friedrich (t 1306).

Lichtenau wurde aber nicht allein zum Schutze des rechtsrheinischen lichtenbergischen
Territoriums erbaut, es war von Anfang an auch als Sitz der Verwaltung
— Amtmann und Amtsschaffner —■ ausersehen. Das geht daraus hervor, daß der
Gründer und Erbauer, JohannesI. von Lichtenberg,sich bald um die Verleihung
städtischer Freiheiten bewarb. König Albrecht I. willfahrte im Gedenken
an die wertvolle Waffenhilfe Lichtenbergs gerne der Bitte und erteilte der Neugründung
unterm 14. Januar 1300 die Hagenauer Stadtrechte. Die Pergamenturkunde
mit dem großen Königssiegel lautet: 3)

Albertus dei gratia romanorum rex semper augustus universis sacri Romani Imperü
fidelibus presentes litteras inspecturis gratiam suam et omne bonum.

Dignum iudicat nostra serenitas, ut, quos maiora nobis fidelitatis ac devotionis com-
mendant obsequia, amplioris mereantur beneficentie et gratie munera reportare. Hinc est,
quod nos attendentes merita nobilis viri Johannis de Liechtenberg, fidelis nostri dilecti,
suisque precibus benignum prebentes assensum oppidum suum Liechtenowe libertamus
atque eidem oppido auctoritate nostra regia eadem libertatis jura concedimus, quibus civitas
nostra Hagenowe gaudet et hactenus est gavisa. In cuius rei testimonium presens scriptum
exinde conscribi et maiestatis nostre sigillo iussimus communiri. Datum apud Ulmam XIV.
kal. Febr. indictione XIII. anno domini millesimo trecentesimo regni vero nostri anno
secundo" = Albrecht, von Gottes Gnaden römischer König, allzeit Mehrer (entbietet) allen
dem Heiligen Römischen Reich Getreuen, die die gegenwärtige Urkunde lesen werden,
seinen Gruß und alles Gute.

Unsere Hoheit hält es für gerecht, daß Männer, die ihre besonderen Beweise von Treue
und Ergebenheit uns empfehlen, auch reichlicher unsere Gunst und Gnade zu empfangen
verdienen. In Anbetracht der Verdienste des edlen Mannes Johannes von Liechtenberg,
unseres lieben Getreuen, schenken wir seinen Bitten gütiges Gehör, freien seine Stadt
Liechtenowe und verleihen selbiger Stadt kraft unserer königlichen Autorität die
gleichen Rechte der Freiheit, deren sich unsere Stadt Hagenau erfreut und bisher erfreut
hat. Zum Zeugnis dessen ließen wir gegenwärtige Urkunde ausfertigen und mit dem
Siegel unserer Majestät versehen.

Gegeben bei Ulm am 18. Januar 1300, im zweiten Jahre unseres Königtums.

Auf Grund dieses königlichen Privilegiums lud nun Johannes I. von Lichtenberg
Einheimische und Fremde zu dauernder Ansiedlung ein und verhieß denen, die
dem Rufe Folge leisten würden, unterm 1. Februar 1300 besondere Vorrechte
gegenüber dem Dorfe.

Freiheitsbrief4):

„Wir Johannes, der herre von liehtenberg, tunt kunt allen denen, die disen brief sehent
oder hörent lesen, daß wir hant ufgesetzet und gelobent, es ouch stete ze haltenne vür uns
und unser Erben mit guten truwen ane alle geverte, daß ein iegelich Mensche, er sie
Man oder frowe, der burger wurt in unsere Stat ze Liehtenowe, die unser herre

3) GLA. Karlsruhe, Königsurkunde Nr. 137.

4) GLA. Karlsruhe. Urk. Abt. 28/40.

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