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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
42. Jahresband.1962
Seite: 223
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Familien von ursprünglich fünfundzwanzig auf sechzehn zu reduzieren. Obgleich
bei den ausgeschiedenen Familien ähnliche Tendenzen wie bei den verbliebenen
zu entdecken waren, war das vorhandene urkundliche Material doch zu dünn,
um als Grundlage für genauere Rückschlüsse zu dienen. Die Verringerung ist insofern
bedauerlich, als es sich bei den ausgeschiedenen fast durchweg um kleinere
Familien handelt, die auf Grund ihres geringeren Vermögensrückhaltes unzweifelhaft
anfälliger gegen jede Verschlechterung der wirtschaftlichen Gesamtlage waren
als die größeren.

Um die innerfamiliären Unterschiedlichkeiten in der Vermögensentwicklung zum
Ausdruck zu bringen, erschien es notwendig, bei einigen Familien neben dem
knappgehaltenen summarischen Gesamtbild tiefergehende Vermögensstudien für
einzelne Familienzweige vorzunehmen. Die Arbeit beschränkt sich dabei auf einige
wenige Beispiele, einmal, um unumgängliche Wiederholungen zu vermeiden, zum
andern, weil für einen erheblichen Teil der Familien eine solche Sonderuntersuchung
aus Materialgründen ergebnislos hätte bleiben müssen.

Nach der Aufarbeitung der Quellen und ihrer Zusammenstellung zu — wenn
auch fragmentarischen — Gesamtbildern wäre es verlockend gewesen, den innerfamiliären
Umstellungen als Folgen der wirtschaftlichen Veränderungen nachzugehen
. So etwa wäre die Beantwortung der Fragen interessant gewesen, ob im
Zuge der Verarmung wirklich ein verstärkter Zulauf zu den Klöstern erfolgte,
inwieweit Sold- und Hofdienst als Ausweichmöglichkeiten für Angehörige verarmter
Familien in Frage kamen, wie sehr sich die Heiraten mit reichen Bürgertöchtern
oder -söhnen häuften und welche neue Geldquellen sich damit auftaten
u. a. m. Das zur Verfügung stehende Material hat eine solche Untersuchung nicht
erlaubt.

Eine Sonderuntersuchung unter diesen Gesichtspunkten allerdings konnte vorgenommen
werden, zu der eine Arbeit von Henri Dubled7) angeregt hatte: Über
die Gedankengänge Dubleds hinausgehend wird versucht, die rasche Ausbreitung
der Standesbezeichnung Edelknecht im Zusammenhang mit ökonomischen Daten
zu betrachten.

Im Anhang sind die nachweisbaren Besitzungen der einzelnen Familien zusammengestellt
. Wo das Material ausgiebig genug erschien, sind zur Veranschaulichung
der geographischen Streuung des Besitzes Besitzkarten angefertigt, in die
zugleich auch die Besitzveränderungen schematisch mitaufgenommen sind.

1. Anmerkungen zur Einleitung

1) Über die wirtschaftliche Lage in dieser Zeit unterrichten die grundlegenden Untersuchungen von Wilhelm
Abel und Friedrich Lütge.

la) Als Ritteradel wird in der vorliegenden Untersuchung der niedere Adel bezeichnet, der „Kleinadel, eben
die Ritter und Edelknechte'* (Brunner, Bürgertum und Adel, in: Neue Wege der Sozialgeschichte, Göttingen
1956, S. 138). Zum Begriff Niederadel vgl. vor allem Viktor Ernst, Die Entstehung des niederen Adels,
1916, Ulrich Stutz, Zum Ursprung und Wesen des niederen Adels, Berlin 1937, und Roth von Schreckenstein
, Die Ritterwürde und der Ritterstand, Freiburg 1886; daneben Otto von Dungern, Comes, liber,
nobilis, in: Archiv für Urkundenforschung, 12, 1932 und Heinrich Mitteis, Adelsherrschaft.

lb) Hauser, Arnold: Sozialgeschichte der Kunst und Literatur, München 1953, 1. Bd., S. 207.

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