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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
42. Jahresband.1962
Seite: 226
(PDF, 67 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1962/0238
3. Großweier

Das Auftreten der Großweier ist seit der Mitte des 13. Jahrhunderts zu belegen.
Stammsitz war Burg Großweier20).

Auf Grund der Quellenlage läßt sich über die Besitzungen nur wenig sagen.
Es scheint jedoch, als habe der Besitz, der sicherlich nur knapp bemessen war, eng
um Großweier gelegen. Der nachweisbare Besitz ist Lehengut der Markgrafen von
Baden und der Herren von Eberstein.

Einen Eindruck von der Größe des Vermögens vermittelt eine Urkunde von
148427), in der Craft von Großweier seine Lehen- und Eigengüter für 2500 fl. rh.
verkauft. Wenn die daraus zu erzielenden Einnahmen auch nicht spezifiziert sind,
zeigen doch der Preis und die Aufzählung der Güter, wie geringwertig der Besitz
war. Aufgeführt sind Burg und Dorf Großweier, der Große und Kleine Zehnt zu
Au, die Eigenbesitz sind, und zwei Höfe zu Sasbach und Höfen, von denen der
eine allerdings bereits verpfändet ist. Die Einnahmen aus diesem Besitz mögen
sich auf 100 fl. belaufen haben 2S).

Über Vermögensbewegungen ist aus dem Material wenig zu entnehmen:

1311 werden Gülten im Wert von 9 lb. dn. verkauft29); 1368 fällt ein Anteil an der
Grundherrschaft zu Großweier (K) an die Röder30); nachdem wohl vorher noch ein
weiteres Viertel der Grundherrschaft an die Röder verkauft worden war, kann die Hälfte
der Grundherrsdiaft 1400 von den Röder •— als Pfand allerdings nur ■— zurückerworben
werden31).

Heiratsverbindungen sind bis 1400 nicht nachzuweisen. Die Großweier werden
während des gesamten Untersuchungszeitraums nur als Edelknechte genannt.

4. Höfinger von Schauenburg

Die seit dem Ende des 13. Jahrhunderts auftretenden Höfinger scheinen ein
Zweig der Familie Schauenburg zu sein, der einen Beinamen angenommen hat. Die
Vermutung wird erhärtet dadurch, daß Volmar (1386—1450) seinen Beinamen
ablegt und sich wieder nur von Schauenburg nennt. Von etwa 1340 an sind urkundliche
Nachrichten in reicher Zahl überliefert32).

Der nachweisbare Besitz ist geographisch weit gestreut und nicht sonderlich
umfangreich. Die Höfinger sind Lehenträger der Markgrafen von Baden, der
Herren von Eberstein und der Herren von Geroldseck.

Es hat den Anschein, als seien die wirtschaftlichen Schwierigkeiten des 14. Jahrhunderts
an den Höfingern spurlos vorübergegangen. Zwar erfolgen in den Jahren
zwischen 1340 und 1345 einige Besitzverkäufe, die erlösten Gelder jedoch werden
in fast voller Höhe wieder angelegt. Der Grund für diese Besitzverschiebungen
dürfte in dem Bestreben zu suchen sein, eine räumliche Konzentration zu erreichen
, da die aufgegebenen Besitzstücke am Oberlauf des Neckar, die neuerworbenen
aber in der Ortenau liegen.

1302 verpfänden die Höfinger, gemeinsam mit vier anderen, einen Hof für 26 lb. dn.
auf vier Jahre an Kloster Allerheiligen33); 1342 fällt an Johann von Kaltental der (innerhalb
der Familie Höfinger in drei Teile aufgesplitterte) Hof zu Aldingen für 76 lb.

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